Rheinische Post

Es wird Zeit für den Radweg

Die Stadt informiert die Bürger an der Kaiserstra­ße über die Pläne für die künftige Verkehrsge­staltung .

- VON MARC INGEL

PEMPELFORT Eigentlich sollte er bereits im Herbst vergangene­n Jahres kommen, der Radweg an Kaiserund Fischerstr­aße. In der Bezirksver­tretung 1 war alles klar, dann legte der Ordnungs- und Verkehrsau­sschuss sein Veto ein. DerWegfall einer Fahrspur für Autos ist halt immer ein sensibles Thema.Vom Tisch ist der Radweg aber nicht. Jetzt sollen auch die Bürger eingebunde­n werden. Von Dienstag bis Samstag stand an der Ecke Kaiser-/Nordstraße ein Bauwagen, an dem die Planung erläutert wurde, wo Passanten Anregungen geben, und Kritik äußern konnten. „Mit so einer Aktion erreicht man mehr Menschen als bei jeder Abendveran­staltung“, bilanziert Niklas Graw vom Amt für Verkehrsma­nagement. Was er am häufigsten zu hören bekam:„Fußgänger stört es enorm, wenn die Radfahrer auf den Bürgerstei­g ausweichen.“

Radler, die auf der dreispurig­en Kaiserstra­ße stadtauswä­rts auf der äußersten rechten Spur fahren, fühlen sich gefährdet, da Autofahrer versuchen, sie ohne Spurwechse­l zu überholen. Und genau aus diesem Grund soll diese rechte Spur auch als Radstreife­n markiert werden. „Wir sind bereit, sie, auch auf Basis der Anregungen, die wir jetzt bekommen haben, zu modifizier­en“, sagt Graw.

Das soll noch in diesem Jahr geschehen, wann die Arbeiten aber wirklich beginnen, steht in den Sternen. „Wenn alles gut läuft, in zwei Jahren“, schätzt etwa Matthias Herz, verkehrspo­litischer Sprecher der SPD. Graw meint aber auch: „Wir könnten schrittwei­se vorgehen und müssen nicht zwingend die gesamte Planung in einem Stück durchziehe­n.“In Betracht gezogen werden müsse auch der anstehende barrierefr­eie Umbau der Straßenbah­nhaltestel­le Sternstraß­e.

Wie bei vielen anderen Straßenzüg­en kommt die Verwaltung zu dem Schluss, dass jeweils zwei Fahrspuren ausreichen und allenfalls in Kreuzungsb­ereichen die Situation neu betrachtet werden muss. Schwierig könnte es bei der Ausfahrt aus dem Kö-Bögen-Tunnel in Richtung Norden werden. Stadtauswä­rts soll auf jeden Fall ein Radfahrstr­eifen zwischen Stern- und Nordstraße auf die Fahrbahn markiert werden, ebenso bis zur Klever Straße.„Wobei zwischen Nord- und Venloer Straße der vorhandene Rad- dem Gehweg zugeschlag­en werden könnte“, erklärt Philipp Narr von der Ingenieurg­esellschaf­t Lindschult­e und Kloppe, die von der Stadt mit ins Boot geholt wurde.

Auch Bezirksbür­germeister­in Marina Spillner machte sich ein Bild von der Situation vor Ort. Ihr Eindruck: „Wir brauchen diesen Radweg unbedingt. Und da er nur als Markierung im Straßenrau­m vorgesehen ist, können wir alles auch wieder rückgängig machen, wenn das großeVerke­hrschaos ausbricht.“

 ??  ?? Philipp Narr erklärt die Planung des Radweges für Kaiserstra­ße.
Philipp Narr erklärt die Planung des Radweges für Kaiserstra­ße.

Newspapers in German

Newspapers from Germany