Es wird Zeit für den Radweg
Die Stadt informiert die Bürger an der Kaiserstraße über die Pläne für die künftige Verkehrsgestaltung .
PEMPELFORT Eigentlich sollte er bereits im Herbst vergangenen Jahres kommen, der Radweg an Kaiserund Fischerstraße. In der Bezirksvertretung 1 war alles klar, dann legte der Ordnungs- und Verkehrsausschuss sein Veto ein. DerWegfall einer Fahrspur für Autos ist halt immer ein sensibles Thema.Vom Tisch ist der Radweg aber nicht. Jetzt sollen auch die Bürger eingebunden werden. Von Dienstag bis Samstag stand an der Ecke Kaiser-/Nordstraße ein Bauwagen, an dem die Planung erläutert wurde, wo Passanten Anregungen geben, und Kritik äußern konnten. „Mit so einer Aktion erreicht man mehr Menschen als bei jeder Abendveranstaltung“, bilanziert Niklas Graw vom Amt für Verkehrsmanagement. Was er am häufigsten zu hören bekam:„Fußgänger stört es enorm, wenn die Radfahrer auf den Bürgersteig ausweichen.“
Radler, die auf der dreispurigen Kaiserstraße stadtauswärts auf der äußersten rechten Spur fahren, fühlen sich gefährdet, da Autofahrer versuchen, sie ohne Spurwechsel zu überholen. Und genau aus diesem Grund soll diese rechte Spur auch als Radstreifen markiert werden. „Wir sind bereit, sie, auch auf Basis der Anregungen, die wir jetzt bekommen haben, zu modifizieren“, sagt Graw.
Das soll noch in diesem Jahr geschehen, wann die Arbeiten aber wirklich beginnen, steht in den Sternen. „Wenn alles gut läuft, in zwei Jahren“, schätzt etwa Matthias Herz, verkehrspolitischer Sprecher der SPD. Graw meint aber auch: „Wir könnten schrittweise vorgehen und müssen nicht zwingend die gesamte Planung in einem Stück durchziehen.“In Betracht gezogen werden müsse auch der anstehende barrierefreie Umbau der Straßenbahnhaltestelle Sternstraße.
Wie bei vielen anderen Straßenzügen kommt die Verwaltung zu dem Schluss, dass jeweils zwei Fahrspuren ausreichen und allenfalls in Kreuzungsbereichen die Situation neu betrachtet werden muss. Schwierig könnte es bei der Ausfahrt aus dem Kö-Bögen-Tunnel in Richtung Norden werden. Stadtauswärts soll auf jeden Fall ein Radfahrstreifen zwischen Stern- und Nordstraße auf die Fahrbahn markiert werden, ebenso bis zur Klever Straße.„Wobei zwischen Nord- und Venloer Straße der vorhandene Rad- dem Gehweg zugeschlagen werden könnte“, erklärt Philipp Narr von der Ingenieurgesellschaft Lindschulte und Kloppe, die von der Stadt mit ins Boot geholt wurde.
Auch Bezirksbürgermeisterin Marina Spillner machte sich ein Bild von der Situation vor Ort. Ihr Eindruck: „Wir brauchen diesen Radweg unbedingt. Und da er nur als Markierung im Straßenraum vorgesehen ist, können wir alles auch wieder rückgängig machen, wenn das großeVerkehrschaos ausbricht.“