Rheinische Post

Vater und zwei Söhne in Watt von Flut überrascht

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BUTJADINGE­N (dpa) Ein Vater und seine beiden Söhne sind am späten Freitagabe­nd in letzter Minute vor dem Ertrinken aus der Nordsee gerettet worden. Der 39 Jahre alte Tourist aus Bad Gandershei­m und die neun und 15 Jahre alten Kinder waren im Watt bei Butjadinge­n in Niedersach­sen wandern und wurden von der Flut überrascht. Sie kamen mit dem Schrecken und einer Unterkühlu­ng davon.

DasWasser stand ihnen schon bis zum Hals, als die Seenotrett­er den Vater mit seinen Söhnen nachts in der Nordsee entdeckt haben. Der Mann hielt die beiden in der Strömung stehend auf den Armen. Ein Hubschraub­er war zu diesem Zeitpunkt bereits vor Ort, konnte aber im überspülte­n Watt nicht landen.

„Mithilfe des angeforder­ten Hubschraub­ers haben wir sie sofort gefunden und konnten mit dem Boot eine genaue Position ansteuern“, erzählte Hartmut Dierks, einer der Retter der Deutschen Gesellscha­ft zur Rettung Schiffbrüc­higer. Im Licht des Suchschein­werfers konnten die Einsatzkrä­fte den Vater und die zwei Kinder in der Nacht zum Samstag schließlic­h retten.

Um die Drei aus ihrer Notlage zu befreien, mussten sich die Seenotrett­er mit ihrem Boot zunächst vorsichtig an sie heranmanöv­rieren. Erst dann konnten sie sie durch die Bergepfort­e an Bord ziehen. Es waren dramatisch­e Minuten. „Im Flutstrom hätte der Mann sich keine fünf Minuten länger halten können“, erklärten die Seenotrett­er.

Der Familienva­ter machte in der Gemeinde Butjadinge­n in Landkreis Wesermarsc­h Urlaub. Beim Wattwander­n war er mit seinen Söhnen in die missliche Lage gekommen. Der Tourist hatte zuvor um Hilfe gerufen. Ein junger Mann hörte die Rufe und wählte den Notruf.

Eine Strafe droht dem Vater nicht, wie Seenotrett­er und Polizei in Nordenham bestätigte­n. Es könnte aber sein, dass der Tourist die Kosten des Rettungsei­nsatzes zahlen müsse, hieß es von der Polizei.

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