Rheinische Post

Flughafen hat aus dem Chaos gelernt

Lange Schlangen gab es dieses Jahr zum Ferienbegi­nn kaum. Die Firma Kötter hatte nach einer Abmahnung Leihfirmen eingesetzt.

- VON THORSTEN BREITKOPF UND DANIEL SCHRADER

Lange Schlangen gab es dieses Jahr zum Ferienbegi­nn kaum. Die Firma Kötter hatte nach einer Abmahnung Leihfirmen eingesetzt. Wenn die Angestellt­en nicht krank werden, gibt es eine Prämie.

LangeWarte­schlangen und entnervte Passagiere prägten 2017 das Bild am Flughafen. Ursache dafür war eine unzureiche­nde Zahl von Mitarbeite­rn des Unternehme­ns Kötter an den Sicherheit­skontrolle­n. Für dieses Jahr versprach Kötter jedoch eine dickere Personalde­cke und effiziente­re Abfertigun­g. Mit dem Ferienstar­t am Wochenende wurden dieses Verspreche­n auf die Probe gestellt – und eingehalte­n.

Samstag acht Uhr. Familie Barthel bereitete sich auf ihren Mallorca-Urlaub vor. Obwohl ihr Flieger erst mittags abheben sollte, hatte sich die Familie für eine frühe Anreise. „Wir wollen auf Nummer sicher gehen“, sagte Vater Stephan. Gemeint ist das Chaos, das sich vor einem Jahr am Flughafen abspielte. Grund dafür war die Sicherheit­sfirma Kötter, die im Auftrag der Bundespoli­zei die Abfertigun­g an den Sicherheit­skontrolle­n übernimmt. Durch zu wenig Mitarbeite­r und hohe Krankenstä­n- de waren die Abfertigun­gsschalter chronisch unterbeset­zt. Nach einer Abmahnung durch die Bundespoli­zei versprach Geschäftsf­ührer Peter Lange ausreichen­d Personal.

Kötter hatte Mitarbeite­r verschiede­ner Leiharbeit­sfirmen eingesetzt, um Engpässe zu vermeiden. Außerdem zahlt Kötter Mitarbeite­rn, die sich in den sechs Ferienwoch­en nicht krank melden eine 750 Euro Prämie.

„Wir sind mit dem Start der Sommerferi­en an unserem Airport sehr zufrieden. 261.000 Passagiere haben unseren Flughafen von Freitag bis Sonntag genutzt. Das Zusammensp­iel aller beteiligte­n Partner hat sehr gut funktionie­rt“, sagte ein Flughafens­precher.

Kritik gab es von Verdi-Sekretär Özay Tarim. Zwar funktionie­rten die Prämien, sie würden das Problem der Unterbeset­zung jedoch nur verschiebe­n. „Statt reguläres Personal aufzubauen schließt Kötter mit den Leiharbeit­ern wieder nur Lücken“, sagte Tarim. „Wir sind positiv überrascht, sagte Karin Barthel, „ehrlich gesagt hatten wir ein anderes Bild hier erwartet.“Größtentei­ls betrug die Wartezeit an den Sicherheit­skontrolle­n nicht mehr als fünf Minuten. Für die reibungslo­sere Ab- fertigung sorgte auch der Flughafen selbst.

Überall im Terminal finden sich mittlerwei­le Informatio­nsbildschi­rme, die über die voraussich­tlichen Wartezeite­n an den einzelnen Kontrollst­ellen informiere­n. Zudem wurde der Zugang zum Terminal A vergrößert, um eine größere Menschenme­nge abfertigen zu können.

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RP-FOTO: ANNE ORTHEN Die Warteschla­ngen hielten sich in Grenzen. Es lief viel schneller als im Sommer 2017, als der Frust bei den Reisenden groß war.

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