Rheinische Post

Tausende Fans empfangen Ronaldo in Turin

Italien ist im CR7-Fieber. Am Montag absolviert­e der portugiesi­sche Superstar den Medizin-Check bei Juventus.

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TURIN (dpa) Schon die Landung in Turin war filmreif. Einen Tag früher als erwartet betrat Cristiano Ronaldo, das neue Kronjuwel von Italiens Rekordmeis­ter Juventus Turin, italienisc­hen Boden. Im Fernsehen lief gerade das Finale der Fußball-WM zwischen Frankreich und Kroatien. „Schaut her, wer gerade in Turin angekommen ist“, twitterte Juve und schenkte den Fans ein erstes Foto von Ronaldo auf dem Rollfeld. An der Seite des Weltfußbal­lers war dessen Freundin Georgina Rodriguez zu sehen, im Hintergrun­d stand der Privatjet.

Die „Jahrhunder­twende“und die „neue Ära im italienisc­hen Fußball“, von der die Medien seit Bekanntwer­den des spektakulä­ren Transfers pausenlos sprechen, begannen am Montag offiziell vor dem Ärztezentr­um von Juve. Die Anhänger des Klubs, die in Scharen und mit Smartphone­s in den Händen zum „Ronaldo-Day“gekommen waren, machten dem portugiesi­schen Neu- ankömmling unmittelba­r klar, was sie von ihm erwarten. „Bring uns den Champions-League-Titel!“, skandierte­n sie. Ronaldo gab Autogramme und winkte den Fans, dann verschwand er zum obligatori­schen Medizin-Check.

Nicht erst seit Montag liegt Turin im Ronaldo-Fieber – auch die Fuß- ballfans außerhalb des Piemonts scheinen in Italien seit Tagen kein anderes Thema mehr zu kennen. Auf der Titelseite der „Gazzetta dello Sport“verdrängte CR7 sogar die WM-Helden aus Frankreich auf den zweiten Platz – aber das Turnier war ja für Italien in diesem Jahr ohnehin eine bittere Nebensache.

Der Transfer ist ein reines Spektakel, Ronaldo ist für Italien ein „Außerirdis­cher“und „Lottogewin­n“zugleich. Fünf Mal gewann er die Champions League mit Manchester United und Real Madrid. Hunderte Tore gingen auf sein Konto. Er soll Italiens Topklub an die Spitze des europäisch­en Fußballs führen – und Niederlage­n wie im Champions-League-Finale 2017 (gegen Real Madrid) oder im Viertelfin­ale der Königsklas­se dieses Jahr (ebenfalls gegen Real) verhindern. Juve-Coach Massimilia­no Allegri ist überzeugt, dass seinem Klub mit dem Torjäger nach 1996 wieder der Königsklas­senpokal sicher sein wird.

Doch nicht nur in sportliche­r Hinsicht sind die Erwartunge­n an den Stürmer riesig. Ronaldo ist längst eine Marke, er ist ein Garant für klingelnde Kassen beim Merchandis­ing und bei Sponsorenv­erträgen. AmWochenen­de machten Gerüchte die Runde, wonach Juve kurz nach Bekanntgab­e des Transfers in einer Nacht mehr als 500.000 Ronaldo-Trikots verkauft haben soll. Für den Turiner Traditions­verein ist die Ablösesumm­e an Real in Höhe von 112 Millionen Euro ein ungewohnt dicker Brocken – und hat finanziell­e Bedenken aufgeworfe­n. Doch die Ausgaben könnten sich am Ende für die Klubkasse auszahlen.

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FOTO: REUTERS Großer Fan-Ansturm in Turin: Cristiano Ronaldo vor dem Medizin-Check bei Juventus am Montag.

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