Rheinische Post

Ein Rückzugsor­t für Mensch und Tier

Beim Aktionstag „Offene Gartenpfor­te“bot der VHS-Biogarten Einblicke ins naturnahe Gärtnern.

- VON ROBIN HETZEL

BILK Ein Garten voller Regeln und Prinzipien hört sich zunächst nur schwerlich nach freudiger und selbststän­diger Gartenarbe­it an. Doch imVHS-Biogarten im Südpark ist genau dieses Prinzip Tagesordnu­ng. Rund 30 Ehrenamtli­che und eine Gärtnerin pflegen den mehr als 3000 Quadratmet­er großen Garten, der den klaren Regeln der Natur folgt und sich am Tag der offenen Gartenpfor­te am Sonntag für Besucher öffnete.

Am Ende jedes Gemüsebeet­es gibt es eine Blumenecke als Wegweiser für die Bienen, die penibel geschnitte­ne Hecke dient außerdem als Brutstätte und Nisthilfe für die über 250 verschiede­nenWildbie­nenarten: Im VHS-Biogarten wird nur wenig dem Zufall überlassen, schließlic­h soll mit dem biologisch­en Anbau von Gemüse und Wildblumen aller Art der heimischen Tierwelt ein Rückzugsor­t geboten werden.

„Unser Biogarten zeichnet sich aber nicht nur durch den naturnahen Anbau aus, sondern vor allem auch durch das gemeinscha­ftliche Konzept“, erzählt Mitgründer­in des Gartens, Gisela Redemann. Mitmachen undWeiterb­ildung stünden an oberster Stelle.

Einzelne Parzellen gibt es nicht, dafür aber je nach Laune und Bedarf die unterschie­dlichsten Aufgaben, die vom Mähen des Rasens mit der Sense über die Pflege der Wildbienen-Bestände bis zum Gemüseanba­u reichen. „Kleingärtn­er können sich hier Anregungen und Wissen holen, mit Gartenfreu­nden quatschen oder einfach die blühenden Beete genießen“, sagt Gisela Redemann.

Am Aktionstag „Offene Gartenpfor­te“, in dessen Rahmen stadtweit verborgene Gartenschä­tze der Öffentlich­keit zugänglich werden sollen, nutzen unzählige Garten- freunde die Möglichkei­t, sich untereinan­der zu vernetzen. Nun ist der VHS-Biogarten im Südpark eigentlich auch abseits des Aktionstag­es kein Garten, der unter Ausschluss der Öffentlich­keit gepflegt und gehegt wird. Mit Workshops bietet der 1983 gegründete Arbeitskre­is zusammen mit Dozenten der Volkshochs­chule in engem Takt Themen zum Austausch und zurWeiterb­ildung an. Auf dem Plan steht etwa der richtige Beschnitt von Obstbäumen, Anbau und Nutzung von Kräutern oder die Herstellun­g des eigenen Garten-Smoothies.

Doch unter den rund 30 Ehrenamtli­chen sind kaum junge Leute – zum Bedauern von Werner Weyers, der mehrmals in derWoche im Garten hilft. „Der Garten ist perfekt für den Einstieg junger Leute. Man bekommt jede Menge Wissen, kann sich austoben und nichts falsch machen.“

Der Biogarten sei der perfekte Ort zum Abschalten vom Job.„Für mich ist der Garten wie eine freiräumig­e Oase, die es zu schützen gilt“– damit auch in Zukunft die heimische Artenvielf­alt Teil aller Düsseldorf­er Gärten bleibt.

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RP-FOTO: ANDREAS BRETZ Ilona Weitkowitz zeigt Johanna und Jerome den Biogarten und gibt Tipps zum naturnahen Gärtnern.

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