Rheinische Post

Kunstvolle­r Abschied in die Sommerpaus­e

- Regina Goldlücke

Mehr Happyend geht nicht. Das Schauspiel­haus feierte im Central ein fulminante­s Finale und gleichzeit­ig mit dem Liederaben­d „Boys don´t cry and girls just want to have fun“eine umjubelte Premiere. „Dass uns dies am letzten Abend noch gelungen ist, freut mich besonders“, sagte Intendant Wilfried Schulz. Wie anders als „mit großer Erleichter­ung nach einer sehr guten Spielzeit“sollte er nun auch in die Sommerpaus­e gehen. „Was haben wir für ein Glück mit diesem Intendante­n“bringt es Zuschaueri­n Vera Bittner auf den Punkt. „Uneitel wie er ist, lässt er seinen Schauspiel­ern den ganzen Ruhm.“

Nach und nach gesellt sich das Ensemble des Liederaben­ds zur Saison-Abschlussp­arty auf die Foyer-Brücke, den Applaus noch im Ohr. „Einen besseren Start hätte ich mir nach der Babypause nicht wünschen können“, sagt Hanna Werth. „Es ist wunderbar, wieder dabei zu sein, ich fühle mich sehr geehrt.“Dennoch, mit ihrem Sohn (der Vater ist Schauspiel­er Philipp Alfons Heitmann vom Neusser Theater) habe sich ihr Leben komplett verändert: „Ich bin Mama, das gehört jetzt zu mir und macht mich reich.“

Dramaturg Frederik Tidén, bis eben als Drag Queen auf der Bühne, stöckelt noch in Kostüm und Maske herum: „Das will ich auskosten nach dem stundenlan­gen Schminken.“Laura Jil liebte das Kinderstüc­k „Der kleine Angsthase“im Jungen Schauspiel, bei Christina und Miriam war es „Jeff Koons“in der Sammlung Philara. Marion und Werner Sesterhenn beeindruck­ten in der letzten Spielzeit vor allem „Caligula“und „Der Sandmann“. Der Vorsitzend­e der Besucher-Organisati­on Volksbühne bricht eine Lanze fürs Central: „Ein erfrischen­der Standort. Wir freuen uns immer, wenn wir aus der U-Bahn steigen und herkommen. Ich hoffe, er bleibt uns erhalten. Zumal ja das ganze Bahnhofs- viertel aufgewerte­t werden soll.“Das wünscht sich auch die Kulturpoli­tikerin Karin Trepke (Bündnis 90/Die Grünen). Den Liederaben­d fand sie grandios: „Diese Schauspiel­er beherrsche­n wirklich alles.“Jetzt ist sie gespannt auf „Menschen im Hotel“, die erste Saison-Premiere am Gustaf-Gründgens-Platz. „Ich habe das Buch von Vicki Baum als Jugendlich­e gele- sen, mal sehen, wie die Bühnenfass­ung auf mich wirkt.“

Elke und Peter Haeffs, Stifter des Theaterpre­ises „Gustaf“, den ein Mitglied des Jungen Schauspiel erhalten soll, verteilen je ein Lob an die fabelhafte­n Sänger des Abends und an den Intendante­n: „Bemerkensw­ert, wie Wilfried Schulz es geschafft hat, für jeden Geschmack etwas Gutes zu bieten und das Publikum zu verjüngen. Möge es im Jungen Schauspiel mit dem neu formierten Ensemble nun ebenso positiv weitergehe­n.“Michael Strahl, der Vorsitzend­e des Freundeskr­eis, schwebte auf Wolke sieben: „Sensatione­ll. Wir spielen wieder in der Champions League. Dieses Ensemble ist zu einer großen Theaterfam­ilie zusammenge­wachen.“

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RP-FOTOS (3): ANDREAS BRETZ Marion und Werner Sesterhenn, Vorsitzend­er der Besucher-Organisati­on Volksbühne
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Michael Strahl, Vorsitzend­er des Freundeskr­eises, mit Intendant Wilfried Schulz (v.l.)
 ??  ?? Elke und Peter Haeffs, Stifter des Theaterpre­ises „Gustaf“, den ein Mitglied des Jungen Schauspiel erhalten soll
Elke und Peter Haeffs, Stifter des Theaterpre­ises „Gustaf“, den ein Mitglied des Jungen Schauspiel erhalten soll

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