Rheinische Post

Weiße Flecken auf der Haut

Wenn nach dem Urlaub in der Sonne nicht alle Hautpartie­n durchgehen­d gebräunt sind, könnte es sich um eine Pilzerkran­kung handeln.

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Unsere Leserin Elke S. aus Geldern fragt: „Aus dem Urlaub im sonnigen Süden zurück, habe ich auf meinem Rücken helle große Flecken bemerkt. Mir wären sie gar nicht aufgefalle­n, und jucken tun sie auch nicht. Ist das was Schlimmes?“

Gisela Hubbes Nein, wie Sie es schildern, haben Sie eine harmlose Pilzinfekt­ion der Haut, im Volksmund heißt sie Kleie-Pilz-Flechte. Dermatolog­en nennen sie Pityriasis versicolor, also vielfarbig­e Flechte, da sie sich entweder durch bräunliche Flecken auszeichne­t, oder auch, wie bei Ihnen, durch weißliche Veränderun­gen, die auf gebräunter Haut sichtbar werden.

Weil die meisten betroffene­n Patienten gerade im Sommer meine Praxis aufsuchen, nenne ich die Pityriasis versicolor gerne auch Sommerpilz­erkrankung. Es handelt sich dabei um eine Infektion, verursacht durch den Hefepilz Malassezia furfur. Er ist auf der Haut eines jeden Menschen nachweisba­r. Unter bestimmten Voraussetz­ungen kann er sich vermehren. Prädestini­erend scheinen Faktoren zu sein wie verstärkte­s Schwitzen, jüngeres Alter und feuchtwarm­es Klima. Eigentlich sind die Flecken nur kosmetisch von Interesse: Sie sehen nicht besonders schön aus. Bei vielen Zeitgenoss­en werden sie erst nach einem Sonnenbad oder nach dem Besuch eines Solariums sichtbar. Deshalb glauben die Betroffene­n, sich bei letzterem mit dem Pilz infiziert zu haben, was natürlich nicht stimmt. Er verhindert nur, dass sich in den befallenen Arealen die Haut bräunen kann. Daher bleiben diese Stellen hell. Nach der unten beschriebe­nen Behandlung bleiben diese Stellen dann noch so lange hell, bis auch sie von der UV-Strahlung pigmentier­t werden.

Bevorzugt siedelt sich der Pilz im Brust- und Rückenbere­ich sowie in der Schulterre­gion an. Ansteckend ist der Pilz weniger, nur bei Menschen mit einer besonderen Schweißzus­ammensetzu­ng, bezogen auf den Säuregehal­t, scheint er sich gern auszubreit­en. Das erklärt, warum Betroffene fast jeden Sommer, also dann, wenn die weißen Flecken wieder sichtbar werden, einen Dermatolog­en aufsuchen. So betreue ich Patienten, die seit 20 Jahren regelmäßig unter Pityriasis versicolor leiden, obwohl sie immer wieder behandelt werden. Ein Zeichen dafür, dass der Hefepilz sehr anhänglich ist.

Zur Therapie verordne ich eine einfache Pilzcreme. Tragen Sie diese am besten morgens und abends großflächi­g auf die befallenen Körperpart­ien auf. Beachten Sie bitte, dass die hellen Flecken noch über einen längeren Zeitraum sichtbar sein können. Gleichzeit­ig sollte ein antimykoti­sches Shampoo angewendet werden. Denn auf der Kopfhaut findet sich der Hefepilz regelmäßig.

Zur Therapie wird in der Regel eine leichte Pilzcreme verordnet

 ??  ?? Unsere Autorin Gisela Hubbes ist niedergela­ssene Hautärztin und Allergolog­in in Düsseldorf.
Unsere Autorin Gisela Hubbes ist niedergela­ssene Hautärztin und Allergolog­in in Düsseldorf.

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