Rheinische Post

Was liegt ihnen am Herzen, Frau Wilfart?

Im RP-Mobil verziert die Gleichstel­lungsbeauf­tragte ein Lebkuchenh­erz und erzählt, was ihr wichtig ist.

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In unserer Reihe „Ein Herz für“verzieren Düsseldorf­er am RP-Mobil Lebkuchenh­erzen und sprechen über Dinge, die ihnen am Herzen liegen. Die Erste ist Gleichstel­lungsbeauf­tragte Elisabeth Wilfart.

Herzlich Willkommen an unserem Mobil. Wir haben viel buntes Fondant besorgt.

Elisabeth Wilfart Das ist gut. Mir liegt das Bunte sehr am Herzen. (Wilfart beginnt, das Lebkuchenh­erz auszupacke­n)

Können Sie sich noch an das erste Kirmes-Lebkuchenh­erz Ihres Lebens erinnern?

Wilfart Ich komme ja aus Bayern und da feiert man nicht Kirmes, sondern Kirchweih. Und in unserem Zehntausen­d-Seelen-Nest war das etwas ganz Besonderes. Ein Dorfjunge hat mir dann mal ein Herz geschenkt.

Und was stand drauf?

Irgendwas Albernes – „Schnucki“, oder so was.

Der Klassiker.

Wilfart Ja, aber hat mir trotzdem gut gefallen. Ich war damals elf.

Und was haben Sie sich für Ihr Herz heute überlegt?

Wilfart Ich habe überlegt:Was passt zur Düsseldorf­er Kirmes? Die Düsseldorf­erinnen und Düsseldorf­er können wirklich gut feiern, das finde ich toll. Also mache ich jetzt ein buntes Feier-Herz.

Heute ist ja auch Pink Monday.

Wilfart Ja, das finde ich toll, da war ich schon mal. Das Schöne ist ja, dass Düsseldorf­er in ihrem Feiern sehr tolerant sind. Offen für alles. Allerdings auch gleichzeit­ig sehr traditione­ll.

Und das ist etwas Schlechtes?

Wilfart Ich habe nichts gegen Traditione­n, aber ich finde nicht gut, wenn man etwas tut, weil man es schon immer so gemacht hat. Und dann nichts Neues zulässt – das finde ich blöd.

Bedeuetet Kirmes denn eher Feiern oder eher Karussell fahren für Sie?

Wilfart Für mich Karussell fahren! Ich gehe zum Beispiel wahnsinnig gerne in die Geisterbah­n.

Wirklich!

Wilfart Ja, absolut. Ich weiß noch, ich war mal als Kind auf demWiener Prater. Da hat einer in der Geisterbah­n gestanden, der hat einen richtig an der Schulter gefasst. Das fand ich richtig gruselig! Aber ich fahre auch sonst mit allem. Ich mag auch gern die Klassiker, wie die Schiffssch­aukel zum Beispiel, wo man selbst Schwung geben muss. Früher in Bayern war die große Attraktion, wenn man sich da richtig überschlag­en konnte.

Die gibt es hier auch.

Wilfart Prima! Ich würde das jetzt nicht in meinem Rock machen… Aber sagen Sie mal, als die Kirmes eröffnet wurde, da standen nur Männer in der ersten Reihe, ne?

Und woran liegt das aus Ihrer Sicht?

Wilfart Tja, woran liegt das? Es liegt an vielem. An Tradition. An nach wie vor alten Rollenvert­eilungen. Auch wenn sich viel tut. Deswegen bin ich ja nach wie vor Gleichstel­lungsbeauf­tragte. Ich wäre es gern nicht mehr – wenn es nicht mehr nötig wäre. So, fast fertig!

(Sie bricht einem Zucker-Einhorn das Horn ab und isst es.)

Wilfart Ich mag keine Einhörner. DAS GESPRÄCH FÜHRTEN LAURA IHME UND HELENE PAWLITZKI

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RP-FOTO: PAWLITZKI Elisabeth Wilfart mit dem von ihr gestaltete­n Herzen – passend zum Pink Monday in Regenbogen­farben.

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