Israel: Kein Treibstoff für Gaza
Wegen Auseinandersetzungen mit der Hamas hat Israel die Lieferungen gestoppt.
TEL AVIV (dpa/kna) Israel hat die Lieferungen von Treibstoff in den Gazastreifen gestoppt. Hintergrund seien die anhaltenden Attacken der radikal-islamischen Hamas, bestätigte das Verteidigungsministerium am Dienstag. Diese Regelung gelte bis Sonntag. Die Entscheidung sei in Absprache mit der Armee getroffen worden. Zudem werde die Fischereizone weiter reduziert – von sechs auf nun drei Seemeilen (knapp sechs Kilometer).
Ein heftiger Schlagabtausch zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden Hamas hatte am Wochenende die Furcht vor einem neuen Krieg geschürt. Am Samstagabend verkündeten die radikalen Palästinenserorganisationen Hamas und Islamischer Dschihad einseitig eine Waffenruhe. Danach feuerten militante Palästinenser nach Angaben der Armee allerdings weitere Geschosse auf Israel. Zudem wurden demnach erneut Branddrachen nach Israel geschickt. Diese Ballons mit brennenden Stofffetzen haben in den vergangenen Monaten Hunderte Großfeuer im Süden Israels ausgelöst. Die israelische Armee hatte daraufhin Angriffe im Gazastreifen geflogen.
Die Hamas kritisierte die israelischen Sanktionen und drohte in einer Stellungnahme mit „gefährlichen Folgen“. Die Grenze zu
Das Gebiet von lebensnotwendigen Gütern abzuschneiden, sei ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit, erklärte die Hamas
schließen und das Gebiet „von den einfachsten lebensnotwendigen Bedarfsgütern“abzuschneiden, sei ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit, erklärte Hamas-Sprecher Fawzi Barhoum laut Berichten.
Seit Langem kritisieren Menschenrechtsorganisationen, dass die Lebensumstände der rund zwei Millionen Einwohner im Gazastrei- fen unerträglich seien. Unter anderem haben die Menschen nur rund sechs Stunden Strom pro Tag. Viele behelfen sich mit Generatoren, die mit Treibstoff betrieben werden – der nun fehlt.
Bereits vergangene Woche hatte Israel den fürWarenverkehr genutzten Grenzübergang Kerem Schalom in der Nähe von Rafah als Reaktion auf die Angriffe mit brennenden Flugdrachen geschlossen. Humanitäre Hilfe, Lebensmittel, Medikamente sowie Treibstofflieferungen waren bisher – von Fall zu Fall – weiter zulässig, teilte die Armee mit. Unterdessen kündigte Ägypten den Berichten zufolge eine erneute Schließung des Grenzübergangs Rafah ab Dienstag an. Der Schritt erfolge aus technischen Gründen.
Israel hat vor mehr als zehn Jahren eine Blockade über das Küstengebiet verhängt, die von Ägypten mitgetragen wird. Seit 2008 kontrolliert die Hamas den Gazastreifen. Sie soll durch die Blockade geschwächt werden.