Rheinische Post

Evonik hebt die Prognose an

Der Chemiekonz­ern überrascht mit einem guten Quartal. Die Aktie legt kräftig zu.

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DÜSSELDORF (rtr) Der Spezialche­miekonzern Evonik profitiert von seinen milliarden­schweren Zukäufen und dem unter Konzernche­f Christian Kullmann eingeschla­genen Sparkurs. Die Essener hoben nach einem unerwartet deutlichen Gewinnplus im zweiten Quartal die Latte für 2018 an. Evonik erwarte nun einen operativen Gewinn zwischen 2,6 und 2,65 Milliarden Euro, teilte der Essener Konzern mit. Das gefiel den Anlegern. Die Aktie legte um mehr als fünf Prozent auf 31,53 Euro zu.

„Wir setzen unsere Strategie weiter konsequent um“, sagte Kullmann. „Dies spiegelt sich nun auch mehr und mehr in unserer opera- tiven Geschäftse­ntwicklung wider.“Von April bis Juni schraubte Evonik den bereinigte­n Gewinn auf 742Million­en Euro in die Höhe, nach 640Million­en im Vorjahr. Der Umsatz kletterte von 3,6 auf 3,9 Milliarden Euro. Evonik konnte höhere Preise durchsetze­n und zugelich die Absatzmeng­en erhöhen.

Alle drei Konzernber­eiche konnten zulegen. Das war bei Evonik in der Vergangenh­eit nicht immer so. Allein der Bereich Nutrition & Care, der Aminosäure­n für die TierMast anbietet, steigerte den operativen Gewinn um zehn Prozent auf 222Million­en Euro. Insgesamt liege Evonik mit den Ergebnisse­n deutlich über den Erwartunge­n des Marktes, teilten die Essener mit. Endgültige Zahlen für das Quartal gibt es am 2. August.

Evonik hatte das Silica-Geschäft der US-Firma Huber und eine Sparte des US-Konzerns Air Products für Milliarden gekauft. Kullmann will zugleich die Kosten bis Ende 2020 um 200 Millionen Euro senken. Bis zu 1000 Stellen sollen sozialvert­räglich abgebaut werden. Zudem baut er den Konzern um, das Methacryla­t-Geschäft wird verkauft. Evonik habe erste Informatio­nsprospekt­e an mögliche Interessen­ten verschickt, hieß es. Dazu zählen Chemie-Unternehme­n wie Sabic oder Wanhua und Finanzinve­storen wie Advent, Carlyle und Blackstone.

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