Maduka auf dem Weg nach Berlin

Wenn die ART-Dreispringerin ihre Position verteidigt, ist ihr das EM-Ticket sicher.

Im Callroom wurde der Countdown runtergezählt. Drei, zwei, eins – los. Für die Leichtathleten war dies das Startsignal, um beim Athletics World-Cup die Wettkampfbühne des Londoner Olympiastadions zu betreten. Unter ihnen befand sich Jessie Maduka vom ART, die mit Stolz die deutschen Farben vertrat. Von dem Gang aus dem Tunnel in die Arena war die 22-Jährige hellauf begeistert: „Beim Einlaufen erlebt man den reinsten Adrenalinrausch. Das Publikum war einfach großartig und hat den Sport geliebt“, berichtet Maduka. Auf das „Lächeln und Winken“hätte die talentierte Dreispringerin in den Katakomben aber gar nicht mehr hingewiesen werden müssen, denn aus dem Strah- len kam Maduka bei ihrem Auftritt nicht mehr heraus.

Dies lag aber vor allem an ihrem grandiosen Auftritt, der sensationell mit einer persönlichen Bestleistung begann. Dabei fühlte sich der Sprung auf der installierten Bahn, die wie ein Laufsteg einige Zentimeter über dem Boden ragte, gar nicht so dynamisch an, endete aber bei 13,95 Meter (Platz fünf ). „An sich hat der Anlauf auf dem Schwingboden nicht sonderlich gut geklappt. Ich musste am Ende sogar tippeln und aufpassen, dass ich nicht übertrete“, erklärt Maduka. Als der Bundestrainer dann allerdings auf die Anzeige verwies, staunte die ART-Athletin nicht schlecht. Schließlich hat sie damit auch die Qualifikationsnorm für die Europameisterschaften von 13,90 Meter hinter sich ge- lassen und ist auf dem besten Weg zur Heim-EM nach Berlin.

„Die Chancen stehen gut“, sagt Maduka. Insgesamt hält der deutsche Kader drei Startplätze für die Dreispringerinnen bereit. Kristin Gierisch (14,42 Meter/LAC Chemnitz) und Neele Eckhardt (14,21 Meter/LG Göttingen) sind gesetzt. Für das letzte Ticket bahnte sich zuletzt der Zweikampf zwischen Maduka (13,89 Meter) und Jenny Elbe (Dresdner SC/13,87 Meter) an. Nun hat Maduka aber die Qualifikationsweite überwunden und damit ihrem Blatt ein Ass hinzugefügt.

Wenn die Dreisprung-Spezialistin ihre Position in der Bestenliste bei der Deutschen Meisterschaft in Nürnberg am Wochenende des 21./22. Juli verteidigt, ist ihr das Ticket sicher.