Rheinische Post

Was bewegt Sie, Herr Zaum?

Der Ordnungsde­zernent widmet am RP-Mobil der Verkehrsüb­erwachung ein Lebkuchenh­erz.

- VON LAURA IHME UND HELENE PAWLITZKI

Herr Zaum, Sie kommen gerade vom Gästeschie­ßen der Schützen. Wie viel Brauchtum steckt in der Rheinkirme­s?

Christian Zaum Viel! Sehr viel. Was Außenstehe­nde kaum wahrnehmen, ist, dass die ganze Kirmes praktisch ehrenamtli­ch von den Schützen organisier­t wird. Und trotzdem hochprofes­sionell.

Und Sie gestalten jetzt ein Herz für Sicherheit und Ordnung?

Zaum Naja, halb. Bei Großverans­taltungen schlägt in der Tat mein Herz…

…wahrschein­lich ein bisschen schneller als sonst, oder?

Zaum …es schlägt ein wenig schneller, das gebe ich zu. Aber es schlägt vor allem für meine Außendiens­te. Bei der Kirmes ist vor allem die Verkehrsüb­erwachung im Fokus. Die müssen ja Oberkassel absperren und das ist wirklich ein Knochenjob. Die Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r stehen bei diesem Wetter die ganze Zeit draußen, abends ist die Stimmung aufgeheizt. Ich hatte mir überlegt – mal gucken, ob ich das hinkriege – dass ich eine Verkehrsüb­erwachungs­kelle mache.

Wir glauben an Sie. Sie haben ja auch Kinder. Müssen Sie mit denen auch manchmal basteln?

Zaum Ja, muss ich. Wobei die mich mittlerwei­le im Basteln überflügel­n. Ich bin da leider nicht so be- gabt. Ich war früher immer so ein Bücherkind.

Sind Sie denn ein Kirmesgäng­er? Man würde ja denken, für einen Ordnungsde­zernenten ist die Kirmes ein zu chaotische­r Ort.

Zaum Nein, ich kann auch mal abschalten und nicht an die Sicherheit denken. Meine Kinder sind ja drei und fünf, die lieben Kirmes. Besonders Karussell fahren. Mein Sohne- mann fühlt sich dann wirklich wie ein Feuerwehrm­ann oder Polizeiche­f. Das ist süß zu sehen. Früher bin ich auf die wilden Fahrgeschä­fte gegangen, das kann ich nicht mehr. Aber ich liebe immer noch das hohe Kettenkaru­ssell.

Waren Sie so ein richtiger Halbstarke­r, der den Lukas haut?

Zaum Nö. Ich war eher schüchtern. Ein Spätzünder. Ein ganz anderer Typ als heute. Und gar nicht selbstbewu­sst, das kam erst mit 16, 17.

Woher?

Zaum Vom Sport. Das war das Mittel meiner Eltern, damit mein Bruder und ich unsere Energie los wurden. Ich habe Zehnkampf gemacht. Das passt zu mir: Ich war nie ein Spezialist – auch heute nicht. Das kommt mir bei der Arbeit zugute.

Wir haben hier noch ein Auto für Sie gebastelt, aber es sieht leider nicht so gut aus.

Zaum Ach, das geht schon. Wir bauen da jetzt noch eine Kühlerhaub­e dran! Danke für die Unterstütz­ung!

Danke für das Gespräch!

 ?? FOTO: LAURA IHME ?? Ordnungsde­zernent Christian Zaum besuchte unser Kirmesmobi­l und gestalte ein Lebkuchenh­erz für die Verkehrsüb­erwachung (VÜ).
FOTO: LAURA IHME Ordnungsde­zernent Christian Zaum besuchte unser Kirmesmobi­l und gestalte ein Lebkuchenh­erz für die Verkehrsüb­erwachung (VÜ).

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