Verkehr bleibt ein Streitthema
Die linksrheinischen Plätze haben viel an Lebensqualität verloren. Sie sind meistens Verkehrsknoten. Für eine Entlastung sollen der Autobahnanschluss Böhlerstraße und der Anschluss Heerdter Lohweg an die A 52 sorgen.
STADTBEZIRK 4 Als „Tor“zum Niederrhein wird das linksrheinische Düsseldorf oft beschrieben. Gemeint ist der Zustrom an Pendlern, die Tag für Tag Düsseldorf ansteuern und wieder verlassen. Der Verkehr konzentriert sich auf drei Brücken und belastet alle vier Stadtteile: Im Folgenden sind das vier Schwerpunkte, die immer wieder auf der Tagesordnung stehen.
Belsenplatz Nach vielen Jahren Hin und Her, stellte die Verwaltung kürzlich ein Konzept für einen Hochbahnsteig in der Bezirksvertretung 4 vor. Gleichzeitig soll der Platz neu gestaltet werden. Die Bezirkspolitiker haben darauf abwartend reagiert, denn die barrierefreie Haltestelle soll auf die Luegallee in Höhe der Quirinstraße gesetzt werden. Wichtig ist ihnen, dass die Bürger frühzeitig in die Planung einbezogen werden. Die Verwaltung versprach, mit den Plänen in die Öffentlichkeit zu gehen, und die Bürger nach ihren Wünschen und Anregungen zu befragen.
Nikolaus-Knopp-Platz Dort gibt es bereits eine barrierefreie Haltestelle. Trotzdem hat sich an der Verkehrssituation kaum etwas geändert. Im Gegenteil, an manchen Stellen wurde sie sogar verschärft. Zum Beispiel am Kopf des neuen Hochbahnsteigs, in Höhe der Straße Alt-Heerdt. Dort ist die Aufstellfläche zwischen den Fahrbahnen so knapp bemessen, dass die Passanten wachsam sein müssen, nicht auf die Gleise zu geraten. Denn der Warnhinweis „Hier halten“wird leicht übersehen. „Die Bahn fährt uns über die Füße“, stellt Stephan Zehl fest. Wolfgang Wenn stimmt ihm zu und sagt: „Die Bahnen, die von der Heerdter Landstraße heran rollen sind wegen der Straßenkurve erst spät zu sehen.“Ein Schritt und man hänge auf den Schienen.“Geändert werden könnte das nur, wenn die Ampeln auf beiden Seiten des Knopp-Platzes gleichzeitig auf Grün schalten würden.
Bezirksbürgermeister Rolf Tups überzeugte sich bei einem Ortstermin von der Gefahr an dieser Stelle. Er versicherte, dass bereits an der Lösung des Problems gearbeitet werde. Eine Lösung zurVerbesserung der Platzqualität dagegen gibt es nicht. „Allein sieben Straßen tangieren den Platz und führen in alle Himmelsrichtungen und der Verkehr nimmt stetig zu“, gibt Tups zu bedenken. Der Knopp-Platz sei immer ein Knotenpunkt gewesen. „Deshalb ist er 1929 umgebaut und eine Häuser-Reihe abgebrochen worden.“Damals sei eine große Herausforderung gemeistert worden, aber niemand habe damit gerechnet, dass derVerkehr noch mehr wachsen würde. Tups setzt auf den Anschluss Heerdter Lohweg an die B7/A 52. Er werde Heerdt entlasten.“
Handweiser In engem ZusammenhangmitdemNikolaus-Knopp-Platz steht der stark belastete Verkehrsknoten Handweiser.Vor allem während der Stoßzeiten schleppen sich die Autos und Lkw Stoßstange an Stoßstange Richtung Neuss. Nicht nur mit Lärm, sondern auch mit schlechter Luft müssen die Anwohner klarkommen. Eine Lösung der Situation liegt nicht auf der Hand. Tups setzt auf die umstrittene U81 vom Handweiser über Kevelaerer-, Böhlerstraße bis zur Hansaallee. Egal, ob die Autos oder die Bahn unterirdisch angelegt würden oder ob Brücke oder Tunnel über den Rhein – wir müssten der Realität ins Auge sehen. Es werde immer mehr Pendler geben und immer mehr Kfz.„Wir dürfen die Infrastruktur nicht vernachlässigen. Heute wissen wir, dass unsere Vorgänger einiges vereitelt haben, zum Beispiel, den Anschluss der Wiesenstraße an die B7. Heute wären wir froh, wenn wir ihn hätten.“
Seestern Er steht in enger Beziehung zur Theodor-Heuss-Brücke. Durch die wachsende Autoflut zu den Stoßzeiten aus der benachbarten Bürostadt sorgt er regelmäßig für Engpässe. Wer aus Oberkassel auf die Brücke fahren will, kommt denen von der Lütticher Straße in die Quere und umgekehrt, und wer von der Brücke nach Ober- und Niederkassel will, steht auf verlorenem Posten. Teilweise staut sich der Verkehr bis zur Brücke zurück, weil es nur eine einzige Linksabbiegerspur um den Seestern herum gibt. Dazu kommen noch die, die aus Richtung Niederkassel auffahren wollen, was an manchen Tagen für Chaos sorgt. Tups: „Eventuell könnte eine zweite Linksabbiegerspur Abhilfe schaffen“, überlegt er, aber das müsste genau geprüft werden, um nicht an anderer Stelle neue Engpässe zu produzieren. Der ehemaligeVerkehrsplaner Roland Hahn hatte schon diese Idee und wollte die heutige schraffierte Fläche dem Verkehr zuordnen beziehungsweise, sie in eine Fahrspur verwandeln.