Feuerwehr wird häufiger alarmiert
Die Düsseldorfer Feuerwehr zieht eine Bilanz für das vergangene Jahr: Mit mehr als 146.000 Alarmierungen wurden die Retter so oft angefordert wie nie zuvor.
Die Feuerwehr zieht eine Bilanz für das vergangene Jahr: Mit mehr als 146.000 Alarmierungen wurden die Retter so oft angefordert, wie nie zuvor.
Es war ein forderndes Jahr für die Düsseldorfer Feuerwehr. Sie löschte nicht nur 21 Großbrände. Die Feuerwehrleute versorgten etwa auch einen städtischen Mitarbeiter, der sich bei Arbeiten im Hohlkörper der Theodor-Heuss-Brücke verletzte und waren zur Stelle, als ein Kiesfrachtschiff im Reisholzer Hafen einen Unfall hatte. Und dann war da noch die Bombenentschärfung im März 2017: In Rath wurde ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg beseitigt, 8000 Bewohner mussten dafür ihre Wohnungen verlassen, Autobahnen und die nahegelegene Bahnlinie wurden gesperrt. Knapp 600 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Hilfsorganisationen und vom Technischen Hilfswerk waren für die Evakuierung 24 Stunden lang im Einsatz.
Insgesamt wurde die Feuerwehr im vergangenen Jahr mehr als 146.000 mal alarmiert und damit so oft wie nie zuvor. Das teilten Branddirektor David von der Lieth und Feuerwehrdezernentin Helga Stulgies nun auf einer Pressekonferenz mit, bei der sie die Bilanz für das Jahr 2017 vorstellten.
Besonders häufig wurde der Rettungsdienst alarmiert – nämlich 146.656 mal. ZumVergleich: ImVorjahr waren es 141.013 Alarmierungen. „Bei der Zahl der Notfalleinsätze ist eine stetige Steigerung von rund vier Prozent pro Jahr zu verzeichnen“, sagt Dezernentin Helga Stulgies. Ein Grund dafür seien die steigenden Einwohnerzahlen. Auch der demographische Wandel spiele eine Rolle: Die Menschen würden immer älter und seien damit häufiger auf die medizinische Hilfe des Rettungsdienstes angewiesen.
„Eine Antwort, die wir auf die kontinuierliche Steigerung haben ist, dass wir immer mehr Rettungswagen brauchen“, sagt David von der Lieth. Gerade in den Rettungsdiensten werde neu geplant, um mit den erhöhten Anforderungen umgehen zu können. Geräte- und Personalbedarf bedarf würden in einem neuen Rettungsdienstbedarfsplan im nächsten Jahr berücksichtigt, so Stulgies.
Aber nicht nur der Rettungsdienst wird angefordert. 12.166 mal wurde die Feuerwehr alarmiert. In rund 3800 Fällen, weil es gebrannt hat, in Wohnungen, im Fahrzeug oder es Wald- und Bodenbrände gab. Des weiteren leistete die Feuerwehr technische Hilfeleistungen (5647) etwa bei Unfällen, rettete Tiere oder beseitigte Gefahren nach Unwettern.
Etwas, dass Branddirektor von der Lieth auch im vergangenen Jahr beobachten konnte: „Wir merken Veränderungen im Klima. Dabei fordert nicht nur die Trockenheit uns, sondern auch der Regen“, sagt er. Viele Einheiten seien dann gleichzeitig im Stadtgebiet unterwegs, um bei überschwemmten Kellern und Unterführungen zu helfen.
Die Feuerwehr leistet nicht nur in Düsseldorf Hilfe: Dass etwa Notarztwagen auch in den Kreis Mettmann oder Kreis Neuss ausrücken, gehöre zum Tagesgeschäft.Im vergangenen Jahr rückten die Höhenretter aber zum Beispiel auch nach Köln aus, um 80 Passagiere aus einer Seilbahngondel zu retten.
Der Tagesdienstplan sieht bei der Feuerwehr 151 Führungs- und Feuerwehrmitarbeiter, Rettungsassistenten und Spezialeinsatzkräfte vor – rund 50 freiwillige Feuerwehrleute können noch hinzugezogen werden. „Wir sind eine gut aufgestellte Feuerwehr, das freut mich natürlich“, sagt von der Lieth und fügt hinzu: „Auch in den spezialisierten Bereichen.“Jeder Feuerwehrmann ist zugleich im Rettungs- als auch im Brandschutz tätig. Daneben gibt es aber auch Spezialisten wie Industriekletterer, Taucher, Bauunfallspezialisten oder Reptilienbeauftragte. Letztere kümmern sich beispielsweise darum, wenn ein Reptil ausbüxt oder wenn es einen Brand bei einer Familie gibt, die Reptilien hält. „Wir sind eine Universal-Antwort für viele verschiedene Belange“, fasst von der Lieth die Tätigkeit der Feuerwehr zusammen.