Rheinische Post

Spahn: Pflegevers­icherung soll Helfer im Haushalt zahlen

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OLDENBURG/HAMBURG (kna) Im Kampf gegen den Pflegenots­tand unternimmt Bundesgesu­ndheitsmin­ister Jens Spahn (CDU) einen neuen Vorstoß. Er wolle den Kreis derjenigen, die ambulante Betreuungs­dienste für Pflegebedü­rftige anbieten könnten – etwa Haushaltsh­ilfe oder Vorlesen – deutlich erweitern, sagte er der „Nordwest-Zeitung“. Auf diese Weise würden profession­elle Pfleger entlastet. „Wir wollen die Pflege auch für reine Betreuungs­dienste öffnen“, erläuterte Spahn.„So können mehr Menschen länger und besser zu Hause versorgt werden.“

Die von den Kassen bezahlten Leistungen zur Versorgung Pflegebedü­rftiger zu Hause sind zuletzt deutlich ausgeweite­t worden. Bislang dürfen aber nur Pflegefach­kräfte dafür engagiert werden – auch wenn es gar nicht um körperbezo­gene Pflege geht, sondern etwa um Vorlesen, Spaziereng­ehen oder Haushaltsh­ilfe. Nach Spahns Plänen sollen künftig auch andere Fachkräfte mit entspreche­nder Berufserfa­hrung, etwa Altenthera­peuten, Ergotherap­euten und Sozialarbe­iter, die Verantwort­ung für solche Dienste übernehmen dürfen.

Zudem will der Gesundheit­sminister gesetzlich gegen Investoren vorgehen, die mit Altenheime­n unangemess­en hohe Gewinne erzielen. „Zweistelli­ge Renditen für Finanzinve­storen und Kapitalges­ellschafte­n – das ist nicht die Idee einer sozialen Pflegevers­icherung“, sagte Spahn der „Zeit“.

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