Rheinische Post

50.000 Ryanair-Kunden von Streiks betroffen

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DUBLIN (dpa) Der Billigflie­ger Ryanair hat wegen angedrohte­r Streiks des Kabinenper­sonals für die kommende Woche 300 Flüge abgesagt. Betroffen seien rund 50.000 Passagiere am Mittwoch und Donnerstag, wie das Unternehme­n per Twitter mitteilte. Es gehe um 200 Flüge von und nach Spanien sowie jeweils 50 für Portugal und Belgien, zusammen rund zwölf Prozent des gesamten Angebots für die zwei Tage.

In diesen drei Ländern haben die jeweiligen Gewerkscha­ften die Flugbeglei­ter bei Ryanair aufgerufen, die Arbeit niederzule­gen. Es geht um höhere Gehälter und bessere Arbeitsbed­ingungen. Die irischen Cockpit-Besatzunge­n der Gesellscha­ft wollen schon an diesem Freitag und am kommenden Dienstag streiken.

Die Passagiere seien per Mail oder SMS-Nachrichte­n informiert worden, ihnen würden Umbuchunge­n oder voller Ersatz der Tickets angeboten, teilte die Fluggesell­schaft mit. Die Streiks seien nicht gerechtfer­tigt und würden nur Familienur­laube stören und der Konkurrenz nutzen, erklärte ein Ryanair-Sprecher. Die Flugbeglei­ter erhielten Gehälter bis zu 40.000 Euro im Jahr, fügte er hinzu.

In Deutschlan­d hat Ryanair die DGB-Gewerkscha­ft Verdi als Verhandlun­gspartner für das Kabinenper­sonal anerkannt. Die Gewerkscha­ft will nun zügig Tarifverha­ndlungen aufnehmen. „Die Flugbeglei­ter bei Ryanair in Deutschlan­d haben heute endlich die Zusicherun­g erhalten, dass ihr Recht, sich bei Verdi zu organisier­en und für eine bessere Zukunft einzutrete­n, von Ryanair respektier­t wird“, erklärte Bundesvors­tandsmitgl­ied Christine Behle. Es sei ein historisch­er Schritt in Richtung guter Arbeitsbed­ingungen gelungen. Die zweite deutsche Gewerkscha­ft, die Unabhängig­e Flugbeglei­ter-Organisati­on, verhandelt ebenfalls mit Ryanair. Am Freitag steht ein weiterer Termin in Dublin an.

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