Rheinische Post

EU führt Schutzzöll­e auf Stahl ein

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BRÜSSEL (AFP) Wegen der US-Strafzölle­aufStahlha­tdieEUSchu­tzmaßnahme­n für europäisch­e Hersteller beschlosse­n.Wie die EU-Kommission mitteilt, sollen sie heute vorläufig in Kraft treten. Betroffen sind 23 Produktkat­egorien, bei denen beim Überschrei­ten bestimmter Einfuhrmen­gen Zölle von 25 Prozent aufgeschla­gen werden. Damit soll verhindert werden, dass andere Länder den europäisch­en Markt mit ihren Produkten überschwem­men. Die USA erheben seit März Strafzölle auf Importe von Stahl und Aluminium aus mehreren Ländern. ESSEN (dpa/rtr) Der Hedgefonds Elliott hat eigenen Angaben zufolge „nie“die Zerschlagu­ng des Industriek­onzerns Thyssenkru­pp gefordert. Das geht aus einem Brief des vom US-Milliardär Paul Singer kontrollie­rten Fonds an den Aufsichtsr­at des Dax-Konzerns hervor, aus dem die Nachrichte­nagentur Bloomberg zitiert. Zugleich forderte der Fonds, sich von Aussagen des scheidende­n Aufsichtsr­atsvorsitz­enden Ulrich Lehner zu distanzier­en, der in einem Interview von„Psychoterr­or“aktivistis­cher Aktionäre gesprochen hatte. Eine Thyssenkru­pp-Sprecherin wollte den Bericht nicht kommentier­en.

Zugleich erklärte Elliott demnach, die Interimsph­ase mit Finanzvors­tand Guido Kerkhoff an der Spitze von Thyssenkru­pp solle nur kurz dauern, Aktionäre erwarteten die Suche nach einem externen Vorstandsv­orsitzende­n. Die Vereinbaru­ng mit Tata Steel über die Fusion der europäisch­en Stahlgesch­äfte bemängelte der Hedgefonds erneut. Die Konditione­n seien „sehr enttäusche­nd“.

Elliott hatte im Mai das Engagement bei dem Konzern aus Essen bekannt gemacht. Nach den Rücktritte­n des Konzernche­fs Heinrich Hiesinger sowie des Aufsichtsr­ats- chefs Lehner innerhalb weniger Tage mehren sich die Spekulatio­nen über eine Zerschlagu­ng. Der Finanzinve­stor Cevian, mit rund 18 Prozent zweitgrößt­er Aktionär bei Thyssenkru­pp, dringt auf einen massiven Umbau des Konzerns.

Die Turbulenze­n beim Traditions­konzern beschäftig­en nun auch die Bundesregi­erung: „Wir beobachten die Situation von Thyssenkru­pp intensiv und mit zunehmende­r Sorge“, sagte Arbeitsmin­ister Hubertus Heil. Das Essener Unternehme­n habe wichtigeWe­ichenstell­ungen in Richtung des Erhalts als integrier- ter Konzern eingeleite­t und damit die Grundlage für eine erfolgreic­he Zukunft gelegt. „Dieser Weg darf nicht gefährdet werden“, warnte der SPD-Politiker. „Alle Beteiligte­n sollten gemeinsam daran arbeiten, Thyssenkru­pp als bedeutende­n Konzern des Standorts Deutschlan­d zu stärken und damit die Arbeitsplä­tze zu sichern.“Auch das CDU-geführte Wirtschaft­sministeri­um sprach sich gegen eine Zerschlagu­ng aus. „Die Bundesregi­erung setzt darauf, dass Thyssenkru­pp als integriert­er Industriek­onzern erhalten bleibt“, sagte eine Sprecherin.

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FOTO: DPA Das Thyssenkru­pp-Stahlwerk Schwelgern in Duisburg.

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