Warum Düsseldorf, Herr Unterwainig?
Der Chef der Gulasch-Hausbrauerei ist Österreicher, doch seit 40 Jahren fühlt er sich am Rhein wohl.
Herr Unterwainig, wofür schlägt Ihr Herz?
Unterwainig Für Düsseldorf. Ich bin gebürtiger Österreicher, aber schon vierzig Jahre hier. Düsseldorf ist meine Stadt.
Warum?
Unterwainig Ich habe hier ganz klein angefangen - mit nichts. Und bin hier sehr gut aufgenommen worden.
Wie alt waren Sie, als Sie herkamen?
Unterwainig 19. Ich hatte Kellner gelernt, bin dann aber zum U-BahnBau nach Düsseldorf gekommen. Ein Jahr lang. Dann sind die anderen wieder zurück und ich hatte jemanden kennengelernt.
Also, erst haben Sie sich in eine Person verliebt und dann in die Stadt? Unterwainig Man hat hier kurze Wege. Ich wohne in Oberkassel und fahre einfach über die Brücke in die Stadt. Es ist viel Grün, gute Menschen.
Was kam denn nach dem U-BahnBau für Sie?
Unterwainig Danach habe ich beim Oberkasseler Hof als Kellner angefangen. Direkt gegenüber war der Alte Bahnhof. Es war immer mein Traum, da mal Bier zu brauen. Irgendwann hat es dann auch ge- klappt.
Aber man sagt doch nicht einfach: Wir machen da jetzt eine Hausbrauerei auf.
Unterwainig Doch, wir haben das genau so gemacht. Ich hatte einen guten Braumeister. Aber das Ganze war schon ein Sprung ins kalteWasser, der sehr viel Geld gekostet hat. Hatten Sie Angst, dass es schief geht?
Unterwainig Nein. Die habe ich nie, wenn ich etwas anpacke. Aber ich würde es heute nicht mehr so machen.
Kirmes ist ja auch eine besondere Herausforderung für Brauer, oder? Wie stellt man sich denn ein auf so ein Großevent mit so vielen durstigen Menschen?
Unterwainig Wir brauen drei Monate vor Beginn vor. Das Bier kommt in die Kühlhäuser ins Lager und dann haben wir hier keinen Stress mehr.
Ein schöner Beruf - Gastronom. Unterwainig Weil man ein Feedback bekommt. Man muss sich auch stellen, wenn mal was daneben geht. Wenn ich dann zeige, dass es mir leid tut, dann verzeihen die Leute einem eigentlich alles.