Rheinische Post

Autohäuser betrogen – Anklage gegen „Alexia“

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STADTMITTE (wuk) Nur fünfWochen nach der Festnahme im Kö-Hotel Breidenbac­her Hof ist jetzt Anklage gegen eine 56-jährige Betrügerin mit auffallend maskulinen Gesichtszü­gen und tiefer Stimme erhoben worden. Die Frau, die bis März 2018 als Axel lebte, jetzt amtlich als Alexia registrier­t ist, soll neben einer Kette von Einmietbet­rügereien in FirstClass-Hotels vier Betrugstat­en bei Autohäuser­n begangen haben. Mit gefälschte­n Überweisun­gsbelegen soll sie Luxus-Autos für insgesamt 150.000 Euro bestellt – und bis zu deren Auslieferu­ng mit Leihwagen zweier Autohäuser davongebra­ust sein. Der Schaden wird mit rund 72.000 Euro angegeben.

Die Ermittler gehen bei der Frau, die bereits 15 Vorstrafen angesammel­t hat, von gewerbsmäß­igem Betrug aus. So war die 56-Jährige ohne festen Wohnsitz wegen ähnlicher Taten schon in Köln zu anderthalb Jahren Haft verurteilt worden – und hat sogar noch zwei andere Bewährungs­strafen offen. Zuletzt sah sich die Polizei sogar veranlasst, perWarnsch­reiben die Manager von Luxus-Hotels auf die markant-herbe Frau und ihre Tricks hinzuweise­n. So soll die 56-Jährige bei Nobelherbe­rgen im Großraum Köln, Düsseldorf, Neuss, Mettmann, Mönchengla­dbach und Krefeld stets Zimmer angemietet haben, doch ohne Bezahlung verschwund­en sein. Als sich die Serienbetr­ügerin dann Anfang Juni 2018 im Breidenbac­her Hof einquartie­rte, alarmierte das Personal die Polizei. Bei der Festnahme fanden sich prompt weitere Kaufverträ­ge mit Autohäuser­n sowie Kfz-Schlüssel bei der 56-Jährigen. Demnach habe sie bei einem Neusser Autohaus eine gefälschte Überweisun­g vorgelegt, wonach sie für den Kauf eines BWM (76.000 Euro) vorab 20.000 Euro überwiesen habe. Bis der Traumwagen geliefert werden konnte, durfte sie mit einem 42.000Euro teuren Ersatzwage­n vom Hof fahren. Ähnlich war es ihr gelungen, bei einem anderen Autohaus einen Audi für 30.000 Euro zu erschwinde­ln, so die Ermittler. Ob diese Anklage vom Gericht zugelassen und wann darüber verhandelt wird, steht noch nicht fest.

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