Bischof für Thyssenkrupp-Erhalt
Franz-Josef Overbeck hat sich gegen eine Zerschlagung ausgesprochen.
ESSEN Die Sorge um eine Aufspaltung von Thyssenkrupp treibt auch Kirchenleute um: Am Freitagvormittag verschickte das Bistum Essen eine Erklärung von Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck. Darin spricht er sich für einen Erhalt des Konzerns aus. „Bei einer Zerschlagung von Thyssen´krupp gibt es zu viele Verlierer und nur sehr wenige Gewinner. Eine Gewinn-Maximierung um jeden Preis verliert den Menschen aus dem Blick“, schreibt Overbeck. Tief besorgt sei er wegen der schweren Führungskrise. „Es deutet sich an, dass die Einheit und der Fortbestand des für Essen und das Ruhrgebiet so wichtigen Unternehmens auf dem Spiel steht.“Die Gefahr sei groß, dass sich in den Auseinandersetzungen diejenigen durchsetzen, die sich von einer Zerschlagung des Unternehmens größere Vorteile erhoffen. Er appellierte „an alle Verantwortlichen, vor allem aber auch an die Krupp-Stiftung, sich im Sinne des Stiftungsgedankens für ein Kon- zept einzusetzen, das den Konzern als Ganzes in die Zukunft führt“.
Auch Kanzlerin Angela Merkel (CDU) warb dafür, dass Thyssenkrupp ein „möglichst breit aufgestelltes“Unternehmen bleibe. Dies sei aber zum Schluss eine wirtschaftliche Entscheidung, die das Unternehmen zu treffen habe.
Unterdessen hat nach dem früheren BDI-Präsidenten Hans-Peter Keitel und der Chefin der Krupp-Stiftung, Ursula Gather, der nächste Kandidat für den Aufsichtsratsvorsitz abgewunken.Wie das„Manager Magazin“in seiner Online-Ausgabe berichtet, habe Ex-Telekom-Chef René Obermann erklärt, er bleibe bei seinem für Ende August angekündigten Ausscheiden aus dem Gremium.