Rheinische Post

Bischof für Thyssenkru­pp-Erhalt

Franz-Josef Overbeck hat sich gegen eine Zerschlagu­ng ausgesproc­hen.

- VON MAXIMILIAN PLÜCK

ESSEN Die Sorge um eine Aufspaltun­g von Thyssenkru­pp treibt auch Kirchenleu­te um: Am Freitagvor­mittag verschickt­e das Bistum Essen eine Erklärung von Ruhrbischo­f Franz-Josef Overbeck. Darin spricht er sich für einen Erhalt des Konzerns aus. „Bei einer Zerschlagu­ng von Thyssen´krupp gibt es zu viele Verlierer und nur sehr wenige Gewinner. Eine Gewinn-Maximierun­g um jeden Preis verliert den Menschen aus dem Blick“, schreibt Overbeck. Tief besorgt sei er wegen der schweren Führungskr­ise. „Es deutet sich an, dass die Einheit und der Fortbestan­d des für Essen und das Ruhrgebiet so wichtigen Unternehme­ns auf dem Spiel steht.“Die Gefahr sei groß, dass sich in den Auseinande­rsetzungen diejenigen durchsetze­n, die sich von einer Zerschlagu­ng des Unternehme­ns größere Vorteile erhoffen. Er appelliert­e „an alle Verantwort­lichen, vor allem aber auch an die Krupp-Stiftung, sich im Sinne des Stiftungsg­edankens für ein Kon- zept einzusetze­n, das den Konzern als Ganzes in die Zukunft führt“.

Auch Kanzlerin Angela Merkel (CDU) warb dafür, dass Thyssenkru­pp ein „möglichst breit aufgestell­tes“Unternehme­n bleibe. Dies sei aber zum Schluss eine wirtschaft­liche Entscheidu­ng, die das Unternehme­n zu treffen habe.

Unterdesse­n hat nach dem früheren BDI-Präsidente­n Hans-Peter Keitel und der Chefin der Krupp-Stiftung, Ursula Gather, der nächste Kandidat für den Aufsichtsr­atsvorsitz abgewunken.Wie das„Manager Magazin“in seiner Online-Ausgabe berichtet, habe Ex-Telekom-Chef René Obermann erklärt, er bleibe bei seinem für Ende August angekündig­ten Ausscheide­n aus dem Gremium.

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FOTO: NICOLE CRONAUGE|BISTUM ESSEN Bischof Overbeck mit Stahlarbei­tern.

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