Rheinische Post

Umstellung­en beim Rochusclub

Vor der Partie bei BW Neuss muss Teamchef Detlev Irmler seine Bundesliga-Mannschaft neu sortieren.

- VON TINO HERMANNS

Die beiden Niederländ­er im Allpresan Rochusclub Bundesliga­team sind auf und abseits des Tenniscour­ts gute Typen. Matwe Middelkoop und Sander Arends gewinnen und verbreiten gute Stimmung. So hat sich beim teilweise neu zusammenge­stellten Tennis-Bundesliga­team des Rochusclub­s schnell ein Mannschaft­sgeist entwickelt. „Evgeny Donskoy hat es so gut bei uns gefallen, dass er sofort wiederkomm­en will, sofern es sich ergibt“, erläutert Teamchef Detlev Irmler. Donskoy (Weltrangli­ste 83) war für die ersten Liga-Matches verpflicht­et worden und hatte von seinen drei Einzeln zwei gewonnen. „Wir sind als Freunde auseinande­rgegangen“, meint Irmler.

Dabei ist bei Irmler die Stimmung vor der Liga-Partie am Sonntag (11 Uhr), beim zehnmalige­n deutschen Meister Tennis Ewige Liebe BW Neuss (Jahnstraße 61, 41464 Neuss) gar nicht so überschäum­end. Irmler muss nämlich seine vor der Spielzeit 2018 sorgfältig aufgestell­te Saisonplan­ung umstellen. „Eigentlich sollte Pablo Andujar die zweite Saisonhälf­te komplett bestreiten, aber er hat sich wieder am Ellenbogen verletzt und muss sich einer Arthroskop­ie unterziehe­n. Pablo fällt zwei Monate aus“, ärgert sich Irmler. Andujar, der bereits auf Platz 32 der Weltrangli­ste stand, hatte sich nach drei Operatione­n in den Jahren 2016 und 2017 im Frühjahr 2018 wieder in dieWeltkla­sse zurückgekä­mpft und u.a. Mitte April das ATP-Turnier in Marrakesch (Marokko) gewonnen.

Jetzt muss Irmler auch sein Team für das Westderby in Neuss umbauen. Den Weg über eine der Rhein- brücken nehmen auf jeden Fall Mats Moraing (WR 149), Pedro Sousa (WR 136) und Doppel-Spezialist Sander Arends (Doppel-WR 55) antreten. Wahrschein­lich wird auch Filip Horansky (WR 255) und Matwe Mid- delkoop (Doppel WR 33) mit dabei sein. Wobei es für Middelkoop ein „Höllenritt“nach Düsseldorf sein könnte. Der 34-Jährige ist nämlich noch beim ATP-Turnier im kroatische­n Umag beschäftig­t. Sollte er dort zusammen mit Robin Haase das Endspiel erreichen (das Halbfinale gegen Santiago Gonzales/Joao Souza war bei Redaktions­schluss dieser Ausgabe noch nicht beendet), muss er am Samstagabe­nd um 21 Uhr wieder ran. „Das wird dann eine Nacht- und Nebelaktio­n Matwe nach Düsseldorf zu holen“, erläutert Irmler.

Sein Team weiß, dass ein Sieg gegen die Nachbarn bitter nötig ist, um einen weiteren Schritt in Richtung Klassenerh­alt zu gehen. Aktuell hat der Rochusclub 4:2 Punkte erspielt und ist Tabellenvi­erter. Neuss ist auf der Pluspunkte­seite noch jungfräuli­ch, weil drei Niederlage­n zu Buche stehen. So ist die Partie gegen den Rochusclub wohl die letzte Chance für die Neusser, den Glauben an den Klassenerh­alt mit neuem Leben zu füllen. „Neuss wird das beste Team gegen uns aufbieten. Da bin ich mir sicher“, sagt Irmler.

Demzufolge müssten Marius Copil (WR 92), Hubert Hurkacz (WR 119), Attila Balasz (WR 160) und Uladzimir Ignatik (WR 213) auflaufen. Aber Irmler weiß aus eigener Erfahrung nur zu gut, dass Verletzung­en, persönlich­e Eitelkeite­n und auch finanziell­e Bedingunge­n durch sorgfältig aufgestell­te Planungen einen dicken Strich durch die Rechnung machen können.

„Pablo Andujar hat sich wieder am Ellenbogen verletzt“Detlev Irmler Rochusclub-Teamchef

 ?? BENEFOTO ?? Gespanntes Warten auf die Filzkugel: Mats Moraing, der in dieser Saison für den Rochusclub an den Start geht.
BENEFOTO Gespanntes Warten auf die Filzkugel: Mats Moraing, der in dieser Saison für den Rochusclub an den Start geht.

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