21. Juli 1613
Krönung des ersten Romanow-Zaren
Mehr als 300 Jahre herrschte das Haus Romanow über Russland. Wie kaum ein anderes europäisches Herrscherhaus stand die Dynastie der Romanows für Machtfülle, Dekadenz und Grausamkeit. Die Romanows galten als machthungrig, manch einer war wohl dem Wahnsinn nahe. Über die Intrigen der Familie, aus der rund 20 Zaren und Zarinnen hervorgegangen sind, wird noch heute geforscht. Ganz anders jedoch soll der erste Zar aus dieser Familie sein Reich regiert haben. Michail I. wurde am 21. Juli 1613 gekrönt. Mehrere Anwärter auf den Zarentitel hatten sich bis aufs Blut bekämpft und dabei auch militärische Unterstützung aus dem Ausland angenommen. Die Adeligen im Zemsky Sobor, der Landesversammlung, wählten am Ende den erst 16-jährigen Michail. Sie hofften, unter einem schwachen Zaren nicht zu viele der errungenen Privilegien wieder abgeben zu müssen. Doch Michail, der in vielen Quellen als höflicher, geradezu schüchterner Herrscher beschrieben wird, blieb 30 Jahre auf dem Thron. Er brachte dem Riesenreich neue Stabilität und regierte nicht als Alleinherrscher, sondern ließ sich beraten – auch von seinemVater, den er aus derVerbannung holte. Michail I. gründete die Dynastie der Romanows. Unter seinem Enkel, Peter dem Großen, wurde Russland schließlich zur Großmacht.