Rheinische Post

Geisel wünscht sich höheres Niveau in der politische­n Kultur

Kurz vor seinem Sommerurla­ub spricht der Oberbürger­meister über die möglichen Olympische­n Spiele in der Region, das ewige Thema Wohnen und die Ideen für die Rheinoper.

- VON NICOLE LANGE

Oberbürger­meister Thomas Geisel (SPD) hat trotz der politische­n Querelen der vergangene­n Monate bekräftigt, dass er eine weitere Amtszeit anstrebt. „Das ist zwar kein Job, den man ewig machen kann – jedenfalls in dem Tempo, das ich in einer Stadt wie Düsseldorf für erforderli­ch halte.“Aber da er sich weiter fit fühle und seine Familie keine Einwände habe („Die einzigen Rücktritts­forderunge­n kommen manchmal von meinen Kindern“), werde er gern wieder antreten, sagte er beim Talk auf dem „Gelben Sofa“von Rheinische­r Post und Schaffrath. Die weiteren Themen im Überblick.

Mögliche Gegenkandi­daten bei der Wahl „Ich habe mir darüber noch keine großen Gedanken gemacht. Es wäre schön, wenn es eine Persönlich­keit wäre, die gern zum Niveau in der politische­n Kultur beitragen möchte.“Neben einem respektvol­len Miteinande­r wünsche er sich vom politische­n Gegner, dass nicht nur Trennendes in den Fokus gerückt werde: „Es gibt ja auch vieles, das uns eint.“

Olympische Spiele 2032 in der Rhein-Ruhr-Region „Wir sollten uns nicht entmutigen lassen. Der Rhein-Ruhr-Region sind olympische Spiele zuzutrauen. Und es gibt kein Großprojek­t, das nicht auch Gegner hat.“In der Region seien fast alle notwendige­n Sportstätt­en vorhanden, für Düsseldorf wäre Olympia – wenn es hier stattfände – „vor allem ein Projekt der Schaffung von Infrastruk­tur“. Vieles daran sei ohnehin in die Jahre gekommen. „Dazu kommt, dass wir in Düsseldorf wirklich sportbegei­stert sind.“

Kulturachs­e/Zukunft der Oper Geisel sieht einige Punkte speziell im Fokus: „Wir müssen sehen, wie wir die Kunstakade­mie mehr im Stadtbild verankern. Das ist nicht leicht, weil daneben die Auffahrt zur Oberkassel­er Brücke ist. Das zweite Thema ist, wie wir mit der Oper umgehen.“Im Fall eines Neubaus am Standort – den Geisel statt einer aufwendige­n Sanierung für denkbar hält – sähe er die Chance, das Haus stärker zu seinem Umfeld hin zu öffnen. „Die Oper ist immerhin das nördlichst­e Gebäude der Kö. Da stehen im Moment ein paar Container lieblos herum.“

Wohnen „Den dramatisch­e Anstieg der Mieten konnten wir dämpfen“, sagt Geisel. Nun müsse man mehrgleisi­g fahren: Baukosten senken, mehr Wohnungen bauen (“Da haben wir viel angeschobe­n.“) und das Handlungsk­onzeptWohn­en konsequent anwenden. Nachbesser­n könne man eventuell bei der Dauer der Bindung: Momentan bleiben etwa die Entwickler von preisgedäm­pften Wohnungen nur zehn Jahre an den gedeckelte­n Preis gebunden.

Urlaub Den verbringt Geisel mit Frau und allen fünf Töchtern eine Woche lang in Castellina in Chianti in der Toskana:„Meine Eltern haben da immer ein Ferienhaus gemietet, diese Tradition führen wir fort.“Danach geht’s zumWandern nach Südtirol. Den Koffer packt der OB natürlich selbst: „Meine Frau stellt am Ende nur ein paar finale Kontrollfr­agen.“

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RP-PHOTO: ANDREAS ENDERMANN Oberbürger­meister Thomas Geisel (l.) im Gespräch mit RP-Redaktions­leiter Uwe-Jens Ruhnau

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