Geisel wünscht sich höheres Niveau in der politischen Kultur
Kurz vor seinem Sommerurlaub spricht der Oberbürgermeister über die möglichen Olympischen Spiele in der Region, das ewige Thema Wohnen und die Ideen für die Rheinoper.
Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) hat trotz der politischen Querelen der vergangenen Monate bekräftigt, dass er eine weitere Amtszeit anstrebt. „Das ist zwar kein Job, den man ewig machen kann – jedenfalls in dem Tempo, das ich in einer Stadt wie Düsseldorf für erforderlich halte.“Aber da er sich weiter fit fühle und seine Familie keine Einwände habe („Die einzigen Rücktrittsforderungen kommen manchmal von meinen Kindern“), werde er gern wieder antreten, sagte er beim Talk auf dem „Gelben Sofa“von Rheinischer Post und Schaffrath. Die weiteren Themen im Überblick.
Mögliche Gegenkandidaten bei der Wahl „Ich habe mir darüber noch keine großen Gedanken gemacht. Es wäre schön, wenn es eine Persönlichkeit wäre, die gern zum Niveau in der politischen Kultur beitragen möchte.“Neben einem respektvollen Miteinander wünsche er sich vom politischen Gegner, dass nicht nur Trennendes in den Fokus gerückt werde: „Es gibt ja auch vieles, das uns eint.“
Olympische Spiele 2032 in der Rhein-Ruhr-Region „Wir sollten uns nicht entmutigen lassen. Der Rhein-Ruhr-Region sind olympische Spiele zuzutrauen. Und es gibt kein Großprojekt, das nicht auch Gegner hat.“In der Region seien fast alle notwendigen Sportstätten vorhanden, für Düsseldorf wäre Olympia – wenn es hier stattfände – „vor allem ein Projekt der Schaffung von Infrastruktur“. Vieles daran sei ohnehin in die Jahre gekommen. „Dazu kommt, dass wir in Düsseldorf wirklich sportbegeistert sind.“
Kulturachse/Zukunft der Oper Geisel sieht einige Punkte speziell im Fokus: „Wir müssen sehen, wie wir die Kunstakademie mehr im Stadtbild verankern. Das ist nicht leicht, weil daneben die Auffahrt zur Oberkasseler Brücke ist. Das zweite Thema ist, wie wir mit der Oper umgehen.“Im Fall eines Neubaus am Standort – den Geisel statt einer aufwendigen Sanierung für denkbar hält – sähe er die Chance, das Haus stärker zu seinem Umfeld hin zu öffnen. „Die Oper ist immerhin das nördlichste Gebäude der Kö. Da stehen im Moment ein paar Container lieblos herum.“
Wohnen „Den dramatische Anstieg der Mieten konnten wir dämpfen“, sagt Geisel. Nun müsse man mehrgleisig fahren: Baukosten senken, mehr Wohnungen bauen (“Da haben wir viel angeschoben.“) und das HandlungskonzeptWohnen konsequent anwenden. Nachbessern könne man eventuell bei der Dauer der Bindung: Momentan bleiben etwa die Entwickler von preisgedämpften Wohnungen nur zehn Jahre an den gedeckelten Preis gebunden.
Urlaub Den verbringt Geisel mit Frau und allen fünf Töchtern eine Woche lang in Castellina in Chianti in der Toskana:„Meine Eltern haben da immer ein Ferienhaus gemietet, diese Tradition führen wir fort.“Danach geht’s zumWandern nach Südtirol. Den Koffer packt der OB natürlich selbst: „Meine Frau stellt am Ende nur ein paar finale Kontrollfragen.“