Rheinbahn investiert in saubere Luft
Ältere Busse werden nachgerüstet oder ausgetauscht. Das senkt deutlich den Ausstoß von Stickoxiden.
Die Busse des ÖPNV sind im Dauereinsatz. Daher haben sie einen nennenswerten Anteil am Ausstoß von Stickoxiden. Aus diesem Grund unterstützt das Bundesverkehrsministerium die Nachrüstung von Diesel-Bussen. Unter den Nutznießern ist die Rheinbahn. Am Freitag stellte das Unternehmen mit Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) und NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) sowie Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) ihre Pläne vor. Wir beantworten die wichtigsten Fragen:
Wie viele Fahrzeuge werden modernisiert? 155 Euro-5-Fahrzeuge werden auf den besseren Standard Euro 6 nachgerüstet, um den Schadstoffausstoß zu reduzieren. Damit soll verhindert werden, dass die Fahrzeuge ausgetauscht werden müssen. 40 Prozent der Kosten übernimmt der Bund, den Rest trägt die Rheinbahn. 89 ältere Euro-5-Fahrzeuge sollen darüber hinaus durch neue Modelle ausgetauscht werden. Für die Gesamtinvestition, zu der auch andere Vorhaben gehören (siehe Infobox) veranschlagt die Rheinbahn 42,6 Millionen Euro. Der Bund fördert mit rund zwei Millionen Euro.
Wie ist der Zeitplan? In den kommenden Monaten will das Verkehrsunternehmen die Umrüstungen ausschreiben. Mit dem Beginn der Umrüstungen ist daher erst zum Jahreswechsel zu rechnen. Zum Ende des Jahres 2020 soll die gesamte Flotte der Rheinbahn unterhalb der Grenzwerte der Euro-6Norm fahren.
Wie viel Stickoxid wird eingespart? Die anwesenden Politiker überschlugen sich mit positivenWorten. Oberbürgermeister Geisel sprach von einem „großen Schritt nach vorne“. Bundesverkehrsminister Scheuer lobte, dass Düsseldorf im Rahmen des Förderprogramms als eine der ersten Kommunen voran- schreite. Dies sei „ein positives Signal für saubere Luft“. In der Tat wird durch Umrüstung und Neuanschaffung ein großer Anteil des Ausstoßes reduziert. Von aktuell 100 Tonnen Stickoxide pro Jahr soll der Wert auf 14 Tonnen reduziert werden. Das entspricht einer Abnahme von 86 Prozent, was sich auch in der gesamten Schadstoffbelastung durch den Straßenverkehr bemerkbar macht. Während die Busse dort aktuell einen Anteil von zehn Prozent am Stickstoffausstoß haben, wird dieser zukünftig nur noch bei einem Wert zwischen einem und zwei Prozent liegen.
Lassen sich durch die Umrüstung Fahrverbote vermeiden? Sie reicht alleine nicht, um die Grenzwerte einzuhalten. Einig waren sich die anwesenden Politiker jedoch, Fahrverbote unbedingt vermeiden zu wollen. „Wir tun als Kommune, was wir können“, sagte Geisel. Er verwies auf die Belastung durch die Rheinschifffahrt, die in Verantwortung von Bund und Land liege. Gleichzeitig appellierte er an Unternehmer, ihre Lkw-Flotten zu erneuern. Auch Rheinbahn-Aufsichtsrat Norbert Czerwinski (Grüne) lobt zwar das ÖPNV-Programm, sieht aber weiteren Handlungsbedarf. „Das alleine reicht nicht.“