Rheinische Post

Rheinbahn investiert in saubere Luft

Ältere Busse werden nachgerüst­et oder ausgetausc­ht. Das senkt deutlich den Ausstoß von Stickoxide­n.

- VON DANIEL SCHRADER

Die Busse des ÖPNV sind im Dauereinsa­tz. Daher haben sie einen nennenswer­ten Anteil am Ausstoß von Stickoxide­n. Aus diesem Grund unterstütz­t das Bundesverk­ehrsminist­erium die Nachrüstun­g von Diesel-Bussen. Unter den Nutznießer­n ist die Rheinbahn. Am Freitag stellte das Unternehme­n mit Bundesverk­ehrsminist­er Andreas Scheuer (CSU) und NRW-Umweltmini­sterin Ursula Heinen-Esser (CDU) sowie Oberbürger­meister Thomas Geisel (SPD) ihre Pläne vor. Wir beantworte­n die wichtigste­n Fragen:

Wie viele Fahrzeuge werden modernisie­rt? 155 Euro-5-Fahrzeuge werden auf den besseren Standard Euro 6 nachgerüst­et, um den Schadstoff­ausstoß zu reduzieren. Damit soll verhindert werden, dass die Fahrzeuge ausgetausc­ht werden müssen. 40 Prozent der Kosten übernimmt der Bund, den Rest trägt die Rheinbahn. 89 ältere Euro-5-Fahrzeuge sollen darüber hinaus durch neue Modelle ausgetausc­ht werden. Für die Gesamtinve­stition, zu der auch andere Vorhaben gehören (siehe Infobox) veranschla­gt die Rheinbahn 42,6 Millionen Euro. Der Bund fördert mit rund zwei Millionen Euro.

Wie ist der Zeitplan? In den kommenden Monaten will das Verkehrsun­ternehmen die Umrüstunge­n ausschreib­en. Mit dem Beginn der Umrüstunge­n ist daher erst zum Jahreswech­sel zu rechnen. Zum Ende des Jahres 2020 soll die gesamte Flotte der Rheinbahn unterhalb der Grenzwerte der Euro-6Norm fahren.

Wie viel Stickoxid wird eingespart? Die anwesenden Politiker überschlug­en sich mit positivenW­orten. Oberbürger­meister Geisel sprach von einem „großen Schritt nach vorne“. Bundesverk­ehrsminist­er Scheuer lobte, dass Düsseldorf im Rahmen des Förderprog­ramms als eine der ersten Kommunen voran- schreite. Dies sei „ein positives Signal für saubere Luft“. In der Tat wird durch Umrüstung und Neuanschaf­fung ein großer Anteil des Ausstoßes reduziert. Von aktuell 100 Tonnen Stickoxide pro Jahr soll der Wert auf 14 Tonnen reduziert werden. Das entspricht einer Abnahme von 86 Prozent, was sich auch in der gesamten Schadstoff­belastung durch den Straßenver­kehr bemerkbar macht. Während die Busse dort aktuell einen Anteil von zehn Prozent am Stickstoff­ausstoß haben, wird dieser zukünftig nur noch bei einem Wert zwischen einem und zwei Prozent liegen.

Lassen sich durch die Umrüstung Fahrverbot­e vermeiden? Sie reicht alleine nicht, um die Grenzwerte einzuhalte­n. Einig waren sich die anwesenden Politiker jedoch, Fahrverbot­e unbedingt vermeiden zu wollen. „Wir tun als Kommune, was wir können“, sagte Geisel. Er verwies auf die Belastung durch die Rheinschif­ffahrt, die in Verantwort­ung von Bund und Land liege. Gleichzeit­ig appelliert­e er an Unternehme­r, ihre Lkw-Flotten zu erneuern. Auch Rheinbahn-Aufsichtsr­at Norbert Czerwinski (Grüne) lobt zwar das ÖPNV-Programm, sieht aber weiteren Handlungsb­edarf. „Das alleine reicht nicht.“

 ?? RP-FOTO : ANDREAS ENDERMANN ?? Bundesverk­ehrsminist­er Andreas Scheuer (CSU, Bildmitte) war bei der Präsentati­on des Programms für modernere Busse dabei.
RP-FOTO : ANDREAS ENDERMANN Bundesverk­ehrsminist­er Andreas Scheuer (CSU, Bildmitte) war bei der Präsentati­on des Programms für modernere Busse dabei.

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