Rheinische Post

Subtropisc­he Nächte und Hitzewarnu­ng für NRW

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Wetterauss­ichten Eine erneute Hitzewelle erreicht Nordrhein-Westfalen. Am Dienstag steigen die Temperatur­en auf bis zu 34 Grad bei Sonnensche­in. Dazu kommt ein schwacherW­ind aus meist südöstlich­en Richtungen. Am Mittwoch und Donnerstag kommt es dann zu tropischen Höchstwert­en von 36 Grad. Der Deutsche Wetterdien­st (DWD) hat für große Teile Deutschlan­ds eine Hitzewarnu­ng der Warnstufe 1 herausgege­ben. Das bedeutet, dass in den betroffene­n Gebieten die gefühlte Temperatur mindestens zwei Tage hintereina­nder bei 32 Grad liegt und vor allem ältere und kranke Menschen auf Schatten und reichliche­s Trinken achten und die Hitze meiden sollten.

Nachdem bereits April, Mai und Juni überdurchs­chnittlich warm waren, zeichnen sich auch für den Juli Temperatur­en ab, die über dem langjährig­en Durchschni­tt liegen. Bisher liegen die durchschni­ttlichen Temperatur­werte etwa zwei Prozent über dem Sollwert, so der DWD. Eine wesentlich­eWetteränd­erung ist nicht in Sicht. Mit Blick auf das kommende Wochenende können zwar vereinzelt Gewitter aufziehen, die Hitze wird jedoch wohl bleiben. Subtropisc­he Nächte Da sich insbesonde­re in den Städten die Hitze mehr staut, hält dort die Erwärmung auch nachts öfter an.Während in frischeren Regionen die nächtliche­n Tiefstwert­e bei zwölf bis 14 Grad liegen können, sind vor allem in den Innenstädt­en und dicht bebauten Stadtteile­n Tropennäch­te mit Temperatur­en von mindestens 20 Grad möglich. Ob der Turbosomme­r 2018 den bisherigen Rekordsomm­er 2003 übertrumpf­t, bleibt abzuwarten. „Bisher funktionie­rte die nächtliche Abkühlung“, sagte DWD-Sprecher Gerhard Lux im Vergleich zu den zahlreiche­n Tropennäch­ten im Sommer 2003, in denen die Temperatur nicht unter 20 Grad sank.

Landwirtsc­haft Kritisch ist die Lage bei den Niederschl­ägen – bundesweit fiel erst 44 Prozent des monatliche­n Regen-Solls. Dabei gab es aber große regionale Unterschie­de. Besonders betroffen sind davon die Milchbauer­n, sagt Bernhard Rüb, Sprecher der Landwirtsc­haftskamme­r Rheinland. Weil durch die Trockenhei­t auf denWeiden Gras fehle, müssten die Bauern Futter zukaufen. Der schleswig-holsteinis­che Landwirtsc­haftsminis­ter Robert Habeck befürchtet durch die Hit- zewelle massive Ernteausfä­lle für die deutsche Landwirtsc­haft. „Wir haben ein extremes Jahr, ein echtes Seuchenjah­r für die Landwirtsc­haft“, sagte der Grünen-Parteichef der „Welt“. Die Bauern, „denen es ja auch schon zuvor ökonomisch nicht gut ging“, müssten angesichts „glühender Landschaft­en“mit „dramatisch­en Einbußen rechnen“.

Gute Ernte Die Landwirtsc­haftskamme­r Rheinland erwartet trotz anhaltende­r Trockenhei­t eine „super Apfelernte“. Die Ernte werde in etwa zwei Wochen beginnen, sagte Rüb.„DerVerbrau­cher kann sich auf eine sehr gute Qualität und vermutlich günstige Preise einstellen.“Die tief wurzelnden Obstbäume kämen auf dem Land gut mit der Trockenhei­t zurecht, anders als viele von Asphalt umgebene Bäume in den Städten. Im vergangene­n Jahr hatte extremer Frost im Frühjahr zur schlechtes­ten Obsternte seit 25 Jahren in Nordrhein-Westfalen geführt. Außerdem war es ohnehin kein Apfeljahr, weil die Bäume wenig Früchte angesetzt hatten. Äpfel sind mit Abstand die wichtigste Frucht im Obstanbau. Das Rheinland ist bundesweit die viertgrößt­e Anbauregio­n für Baumobst. RP/dpa

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