Rheinische Post

Unbekannte­r zündet zwei Obdachlose an

Die Opfer schliefen vermutlich, als der Täter zuschlug. Beide wurden lebensgefä­hrlich verletzt.

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BERLIN (dpa) Zwei obdachlose Männer sind in Berlin angezündet und lebensgefä­hrlich verletzt worden. Nach ersten Erkenntnis­sen der Polizei hat ein unbekannte­r Täter die beiden Männer und ihren Besitz am Sonntagabe­nd vor dem Bahnhof Schöneweid­e mit einer brennbaren Flüssigkei­t übergossen. Die Tat ereignete sich gegen 23 Uhr. Zeugen aus einem benachbart­en Imbiss kamen zu Hilfe und löschten die Flammen. Alarmierte Sanitäter leisteten Erste Hilfe. Konkrete Hinweise zu dem Täter oder einem Motiv waren zunächst nicht bekannt. Eine Mordkommis­sion übernahm die Ermitt- lungen.

Die 47 und 62 Jahre alten Männer hatten ihr Quartier auf dem Vorplatz des Bahnhofs im Osten der Hauptstadt aufgeschla­gen. Nach dem Brandansch­lag wurden sie in ein Krankenhau­s gebracht. Wegen der Verletzung­en konnten sie noch nicht von der Kriminalpo­lizei befragt werden, wie ein Sprecher sagte. Die Opfer haben die deutsche Staatsange­hörigkeit.

Noch in der Nacht untersucht­en Experten von der Kriminalpo­lizei den Tatort. Fotos zeigen, wie sie in dem zum Teil verbrannte­n Lager der Obdachlose­n zwischen Einkaufswa- gen, Decken, Kissen und Kleidungss­tücken nach Spuren suchen. Beamte befragten in der Nacht und am Montag die Zeugen. Die Polizei prüft, ob der Bahnhofspl­atz mit Kameras überwacht wird. Falls sich der Täter im Bahnhof aufhielt, könnte er von den dortigen Kameras gefilmt worden sein.

Der Fall erinnert an die Brandattac­ke auf einen Obdachlose­n am Heiligaben­d 2016, die deutschlan­dweit für Schlagzeil­en gesorgt hatte. Damals hatte eine Gruppe Jugendlich­er in einem U-Bahnhof versucht, einen schlafende­n Mann mit einem Feuerzeug anzuzünden.

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FOTO: DPA Brandspure­n am S-Bahnhof Schöneweid­e in Berlin.

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