Tanzen ist gut fürs Herz
Die körperliche und geistige Betätigung beim Tanzen ist überaus gesund – sie fördert die Fitness und beugt sogar Demenz vor.
Friedrich S. (23) aus Viersen fragt: „Im Rahmen einer akuten Herzmuskelentzündung bekam ich eine tödliche Rhythmusstörung, es war ein Herzkammerflimmern. Ich bin wiederbelebt worden und bekam schließlich einen Defibrillator, einen S-ICD Das alles ist beim Tanzen passiert. Sollte ich damit jetzt aufhören?“
Klaus Dominick Aber nein! Tanzen ist Gold für unsere Gesundheit. Es gibt kaum eine bessere Möglichkeit, sich körperlich fit zu halten, Herz und Hirn zu trainieren. Ohne Übertreibung darf gesagt werden, dass Tanzen eine überaus erfolgreiche Strategie gegen das Altern ist – wahrscheinlich die beste Anti-Aging Strategie, die wir Menschen haben.
Eine schwedische Studie hat untersucht, was passiert, wenn Mädchen im Alter zwischen 13 und 18 zweimal pro Woche tanzen. Eine Tanzstunde umfasste Aufwärmen, Tanzen (Standard-, Jazz- und afrikanische Tänze), Stretching, Massagen und Meditation. Es zeigte sich, dass die tanzenden Mädchen psychisch stabiler und glücklicher waren und sich für viel gesünder hielten als die Vergleichsgruppe. Auch für Ältere sind diese Befunde mehrfach bestätigt. Tanzen ist medizinisch eine multisensorische Stimulation. Tänzer verarbeiten Musik und versuchen die Bewegungsabläufe mit dem Rhythmus zu synchronisieren; sie absolvieren komplexe dreidimensionale Bewegungen, zugleich kommunizieren sie auf unterschiedlichen Ebenen mit ihrem Tanzpartner. Tanzen stellt ans Gehirn folglich weitaus größere Anforderungen als ein Fitnesstraining mit automatisierten Bewegungen. Menschen, die regelmäßig tanzen, fordern sich vielfältig, in jeder Altersgruppe zeigt sich eine signifikante Steigerung der körperlichen Fähigkeiten und der mentalen Leistungen. Tanzen ist ein sehr guter Schutz gegen Demenz.
Sie sind Träger eines S-ICD, das ist eine Sonderform von Defibrillatoren, bei denen kei- ne Sonde im Herzen liegt, sondern unter der Haut . Das Gerät lässt sich so programmieren, dass es sich durch das Tanzen nicht beeinträchtigen lässt. Wichtig ist die Leistung ihres Herzmuskels, die sich mit diesem S-ICD nicht verbessern lässt – es ist ein Gerät, das ausschließlich gegen Rhythmusstörungen wirkt. Andere Formen der Defibrillatoren, sogenannte biventrikuläre Systeme, können in bestimmten Situationen genutzt werden, die Herzleistung zu verbessern. Wichtig ist, dass Sie weiterhin regelmäßig von Ihrem Kardiologen untersucht werden: Ihre Medikamente sollten auf ihre Herzleistung abgestimmt werden, der Rhythmus muss kontrolliert werden.
In jedem Fall sollten Sie wieder tanzen gehen.
Wichtig ist die Kontrolle durch den Kardiologen