„Fast aus dem Leben geworfen“
Nach mehreren schweren Erkrankungen meldet sich Schauspieler Jan Fedder wieder zu Wort.
HAMBURG (dpa) Schauspieler Jan Fedder meldete sich erstmals seit langem in einer TV-Talkshow zu Wort: „Es geht mir hervorragend“, sagte der 63-Jährige in der Sendung „Reinhold Beckmann trifft...“, die das NDR Fernsehen am Montagabend zeigte.
Die Stimme des Hamburgers, der an Krebs erkrankt war, ist wieder fester geworden. Das Gehen bereite ihm noch Probleme. „Es geht so, aber besser ist‘s mit Rollstuhl.“Er spiele meistens Szenen im Sitzen oder im Stehen. Der Fernsehpreisträger („Der Mann im Strom“) ist seit mehr als 25 Jahren als Polizist Dirk Matthies Star der ARD-Vorabendserie „Großstadtrevier“und laut einer Umfrage Deutschlands fünftbeliebtester Fernsehstar.
Es sei wohl das vierzehnte Mal gewesen, dass er ans Tor oben geklopft habe, aber der liebe Gott habe gesagt, er wolle ihn noch nicht, erzählte Fedder. Wegen eines Mundhöhlen-Karzinoms hatte er 30 Bestrahlungen. „Das war die schlimmste Zeit meines Lebens, weil ich überhaupt keine Kraft mehr hatte. Ich konnte nicht einmal mehr den Telefonhörer abnehmen.“
Die Erkrankungen – später noch Brüche an den Beinen und Entzündungen – hätten ihn „fast“aus dem Leben geworfen. Er habe dann auch „so andere Gedanken“gehabt und in Erwägung gezogen,„ob man schon mal beendet“. Die Liebe zu seiner Frau Marion und die Verantwortung gegenüber dem Publikum ließen ihn durchhalten.
Gerade erst drehte Fedder wieder Folgen für die Serie „Neues aus Büttenwarder“, die im NDR-Fernsehen läuft und in der er als Bauer Brakelmann mit von der Partie ist. Er liebt die Rolle des Volksschauspielers: „Das Schwerste, was du schauspielerisch machen kannst, ist, dich selbst zu spielen. Es ist irrsinnig schwierig, deine eigenen Töne so natürlich wie möglich wieder hinzukriegen.“
Überrascht wurde Fedder in Beckmanns TV-Talk von Scooter-Frontmann H.P. Baxxter. Vor 17 Jahren hätten sie sich auf Ibiza kennengelernt und festgestellt, „dass wir beide so ein bisschen bekloppt sind“, sagte Baxxter.