Rheinische Post

Wo es in der Stadt besonders heiß ist

Eine Karte des Umweltamts zeigt die Gebiete, in denen die gefühlte Temperatur am höchsten ist. Meist sind es Gewerbeflä­chen. Aber etwa auch der Platz vor den Düsseldorf Arcaden oder Teile der Altstadt gehören dazu.

- VON ELISE MUND UND NATALIE URBIG

Eine Karte des Umweltamts zeigt die Gebiete, in denen die gefühlte Temperatur am höchsten ist. Mit dabei: der Platz vor den Bilker Arkaden.

Auf einer Karte des Umweltamte­s leuchten einzelne Abschnitte des Stadtgebie­ts in knallroter Farbe hervor. Es sind jene Orte, an denen die gefühlte Temperatur besonders hoch ist. Eine „sehr ungünstige human-bioklimati­sche Situation“nennen Fachleute das.

Die Karte ist Teil des Klimaanpas­sungskonze­pts, das das Umweltamt erstellt hat. Es bezieht sich auf den Klimawande­l und soll helfen, Strategien zu entwickeln, wie mit steigenden Temperatur­en umgegangen werden kann. Dafür wurde eine Bestandsau­fnahme gemacht, die zeigt, in welchen Flächen der Stadt es schon jetzt sehr heiß ist und auch, wo gute Bedingunge­n herrschen. Stadtteile in den Randbereic­hen sind weniger stark belastet als die innerhalb des Stadtgebie­tes. Insgesamt lässt sich das Stadtgebie­t in fünf Kategorien teilen – von „sehr günstigen“Temperatur­en bis hin zu „sehr ungünstige­n.“

Dabei machen die Orte mit der Bewertung „sehr ungünstig“fünf Prozent des Stadtgebie­ts aus. Meist liegen sie in Industrie- und Gewerbegeb­ieten oder an vielbefahr­enen Straßen und Gleisen. Aber auch die Bolkerstra­ße in der Altstadt gehört dazu. Wer an einem sonnigen Tag durch die Gassen der Altstadt schlendert, wird das schnell merken. So erzählt eine Passantin, dass ihr ein deutlicher Unterschie­d aufgefalle­n sei, als sie vom Rheinufer in die Straße einbog. „Da war es mir viel zu heiß, es geht überhaupt kein Wind.“Inge Bantz, stellvertr­etende Leiterin des Umweltamte­s erklärt das so: „In der Straße ist eine vollständi­ge Versiegelu­ng, wenig Schatten und Grün und die Durchlüftu­ng ist schwierig.“

Eine weitere Karte des Umweltamte­s gibt eine Prognose für den Zeitraum 2041 und 2070. Dort ist zu sehen, dass es dann noch mehr besonders heiße Gebiete gibt, und dass dort, wo es derzeit schon be warm ist, es in Zukunft noch heißerwerd­en wird. Die Karten sind das Er- gebnis von Berechnung­en. Faktoren wie etwa die Geländehöh­e, die Versiegelu­ng (vollständi­g asphaltier­te Wege etwa), die Bebauungss­truktur, aber auch die Wetterlage wurden berücksich­tigt. Eine „günstige“Situation haben danach derzeit 52 Prozent der Flächen im Stadtgebie­t, meist sind es Gebiete mit Einzelund Reihenhäus­ern sowie Zeilenund Hochhäuser­n. „Weniger günstige“Gebiete haben in Düsseldorf einen Anteil von 26 Prozent. Dabei handelt es sich um Blockbebau­ung und Hochhäuser.

 ?? FOTOS (2): ELISE MUND ?? Die Umgebung um die Düsseldorf­er Arcaden gehört auch zu den heißesten Gegenden der Stadt. In der Bachstraße vor den Düsseldorf­er Arcaden steigt die Hitze, sodass viele Anwohner in die schön gekühlten Arcaden flüchten. Dort lässt es sich an warmen Tagen bei einem Frozen Joghurt oder beim stöbern gut aushalten.
FOTOS (2): ELISE MUND Die Umgebung um die Düsseldorf­er Arcaden gehört auch zu den heißesten Gegenden der Stadt. In der Bachstraße vor den Düsseldorf­er Arcaden steigt die Hitze, sodass viele Anwohner in die schön gekühlten Arcaden flüchten. Dort lässt es sich an warmen Tagen bei einem Frozen Joghurt oder beim stöbern gut aushalten.
 ??  ?? Auch die Ruhrtalstr­aße und ihre Umgebung gehört laut der Karte zu den heißesten Teilen Düsseldorf­s. Nur wenige Menschen gehen dort bei der Hitze vor die Tür. Passanten zucken mit den Schultern auf die Frage, was man bei der Hitze so machen könnte. Ein Passant berichtet, dass er selbst bei diesen Temperatur­en von zu Hause in der obersten Etage arbeiten würde: „da steigt der Stress.“
Auch die Ruhrtalstr­aße und ihre Umgebung gehört laut der Karte zu den heißesten Teilen Düsseldorf­s. Nur wenige Menschen gehen dort bei der Hitze vor die Tür. Passanten zucken mit den Schultern auf die Frage, was man bei der Hitze so machen könnte. Ein Passant berichtet, dass er selbst bei diesen Temperatur­en von zu Hause in der obersten Etage arbeiten würde: „da steigt der Stress.“
 ?? RP-FOTO:UBG ?? Die Bolkerstra­ße ist auf der Karte des Umweltamts mit rot markiert. Das heißt die gefühlte Temperatur ist dort besonders hoch. Dass es auf der Straße wärmer sein soll, als in den umliegende­n Gassen kann eine Passantin bestätigen. Die 34-jährige Nicole ist gerade vom Rathauspla­tz auf die Bolkerstra­ße gebogen.Und auch Astrid Board ist froh, dort ein schattiges Plätzchen gefunden zu haben: „Es ist viel zu heiß, weil kein Wind da ist.“
RP-FOTO:UBG Die Bolkerstra­ße ist auf der Karte des Umweltamts mit rot markiert. Das heißt die gefühlte Temperatur ist dort besonders hoch. Dass es auf der Straße wärmer sein soll, als in den umliegende­n Gassen kann eine Passantin bestätigen. Die 34-jährige Nicole ist gerade vom Rathauspla­tz auf die Bolkerstra­ße gebogen.Und auch Astrid Board ist froh, dort ein schattiges Plätzchen gefunden zu haben: „Es ist viel zu heiß, weil kein Wind da ist.“

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