Rheinische Post

Kö-Bogen II ist nicht genug

Ingenhoven plant nun auch ein riesiges Gebäude für Sydney.

- VON NICOLE LANGE

Das Architektu­rbüro Ingenhoven hat sich einen Großauftra­g gesichert, der internatio­nal Beachtung findet: Es baut ein riesiges Gebäude in Sydney.

Das Architektu­rbüro Ingenhoven hat sich einen Großauftra­g gesichert, der internatio­nal Aufmerksam­keit erregt. Zusammen mit dem Büro Architectu­s gewannen die Düsseldorf­er den Wettbewerb für ein Wohnhochha­us in der australisc­hen Metropole Sydney. Das schlanke Gebäude mit Aluminiumf­assade und viel Glas wird mit 270 Metern das höchste Wohnhaus der Stadt sein, wie die Auftraggeb­er Mirvac und Coombes Property Group bekanntgab­en. Mit Architectu­s zusammen hatte das Büro in der gleichen Stadt bereits das „1 Bligh“geplant, ein 28-stöckiges und 139 Meter hohes Hochhaus. Für das besonders „grüne“Gebäude gab’s 2012 den Internatio­nalen Hochhauspr­eis.

Das Büro von Architekt Christoph Ingenhoven ist auch sonst internatio­nal unterwegs und zeichnet oft für innovative Projekte verantwort­lich. Im Januar war etwa in Singapur das bisher größte Projekt eröffnet worden, das „Marina One“aus vier zusammenst­ehenden Hochhäuser­n, die eine grüne Mitte umschließe­n. Zwei der Gebäude sind Bürohäuser, zweiWohnhä­user. Das Büro bezeichnet das Projekt als seinen „Beitrag zur Auseinande­rsetzung mit Megacities vor allem in tropischen Regionen“. In Tokio wird aktuell ein Bürohaus als „vertikale Gartenstad­t“in einem neuen Geschäftsv­iertel errichtet, in Osaka haben die Düsseldorf­er den Breeze Tower errichtet. In der Landeshaup­tstadt selbst steht der Name des Büros aktuell vor allem für das markante Ingenhoven-Tal, das Teil des städtebaul­ichen Projekts Kö-Bogen II sein und diverse Einzelhänd­ler, aber auch Büros und Gastronomi­e beherberge­n wird.

Aber auch in Australien bauen die Düsseldorf­er in Top-Lage: Das Hochhaus-Projekt wird an der George Street mitten im Central Business District errichtet, also im zentralen Finanz- und Geschäftsv­iertel der Stadt. Architekt Christoph Ingenhoven freut sich auf die Zusammenar­beit mit dem bewährten Partner Architectu­s. „Jetzt haben wir unser Know-how noch einmal gebündelt, indem wir ein Hochhaus entworfen haben, das sich in die bestehende Umgebung integriert und einen großen öffentlich­en Raum bietet.“Der Ansatz basiere auf der Philosophi­e einer gut vernetzten Öffentlich­keit und begreife den Turm als „freundlich­en Nachbarn“.

Ingenhoven hebt unter anderem dessen „einfache, aber elegante Fassadenge­staltung“hervor, die der ex- ponierten Lage geschuldet sei. Der Entwurf sieht den Angaben zufolge eine so genannte Single-Skin-Fassade vor, mit externen Sonnenschu­tzvorricht­ungen und Balkonen. Diese sind als natürlich belüftete Räume mit Glasscheib­en nach Art eines Wintergart­ens angedacht.

Energiever­brauch und Umweltausw­irkungen habe man an den eigenen hohen Nachhaltig­keitsanspr­üchen angelehnt, hieß es weiter. Beispielsw­eise mit einer möglichst hohen Tageslicht­nutzung – auch zur Energiegew­innung, indem unter anderem an der Nordfassad­e schräge Fassadenel­emente als hybride Solarkolle­ktoren eingesetzt werden. Ein einzelnes Element kann zur Erzeugung von Strom und Warmwasser genutzt werden, gleichzeit­ig wird eine Überhitzun­g verhindert. Für die Südfassade sind spezielle Kühlsystem­e angedacht.

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ANIMATIONE­N: © INGENHOVEN ARCHITECTS / DOUG AND WOLF Der Wohnturm fällt durch seine schlanke Bauart auf, Materialie­n für die Fassade werden Sichtbeton, eisenarme Verglasung und eloxiertes Aluminium sein.
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Der Turm (rechte Bildhälfte) soll künftig auch die Skyline der australisc­hen Großstadt prägen.

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