Brückensanierung verläuft schleppend
In NRW müssen noch immer 198 Brücken erneuert und 98 saniert werden.
DÜSSELDORF/BERLIN Die Sanierungsarbeiten an den maroden Brücken in Nordrhein-Westfalen kommen offenbar nicht schnell genug voran. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der FDP hervor, die unserer Redaktion vorliegt. Der Anteil der Brücken mit einer nicht ausreichenden und ungenügenden Zustandsnote hat sich danach von 10,3 Prozent auf 8,7 Prozent nur wenig verringert.
Gemäß den Prognosen des Bundesverkehrsministeriums zum Verkehrsaufkommen bis 2030 sei dieser Rückgang nur ein Tropfen auf den bekannten heißen Stein, kritisierte der Weseler FDP-Bundestagsabge- ordnete Bernd Reuther. „Das zeigt, dass im neuen Planungsbeschleunigungsgesetz Brücken-Ersatzneubauten eine zentrale Rolle zuteil werden müssen. Das spart Kosten und verkürzt Bauzeiten“, betonte Reuther.
In Nordrhein-Westfalen sind von den 375 Brücken nach aktuellem Stand 198 (52,8 Prozent) zu erneuern und 96 (25,6 Prozent) zu sanieren. Der Antwort der Bundesregierung zufolge belaufen sich die Kosten dafür auf rund 3,9 Milliarden Euro. Der Bund habe dem Land für die Jahre 2013 bis 2017 für die Baumaßnahmen 2,35 Milliarden Euro an Finanzmitteln zur Verfügung gestellt. Das sind 250 Millionen Euro mehr als ursprünglich geplant waren.
Zentrale Brücken müssen oft wegen Reparaturen gesperrt werden. So steht zum Beispiel ab heute die zweite Sperrung der A40-Rheinbrücke in Duisburg an. Sie wird bis zum 30. Juli in Fahrtrichtung Essen zwischen den Anschlussstellen Duisburg-Rheinhausen und Duisburg-Häfen gesperrt. Laut Straßen-NRW müssen die Fahrbahnübergänge erneuert werden. Der Automobilclub ADAC rät allen Pendlern zur Geduld. Die Bauarbeiten seien – so ärgerlich sie auch sein mögen – dringend notwendig. „Sie machen die Autobahnen leistungsstärker und sorgen dauerhaft für etwas mehr Entspannung auf den Straßen“, sagte eine Sprecherin des Automobilclubs.