„Es regnete glühende Asche vom Himmel“
MATI (hebu) Allein in einem Anwesen im kleinen Badeort Mati sind 26 Menschen in den Flammen ums Leben gekommen. Im selben Ort war zur Zeit des Feuers Alina Marzin, 21 Jahre aus Wuppertal, mit ihrer Familie für einen Badeurlaub in einem Hotel einquartiert. Als die Vier vom Hotel aus das nahe Feuer bemerkten, nahmen sie ihre Ausweise und etwas Geld und gingen in die Lobby. „Dort hatten wir Angst, dass die Scheibe zerspringt – die gesam- te Hotellobby war aus Glas“, sagt sie. Draußen war eine riesige Feuerwand. „Dazu regnete es glühende Asche vom Himmel, wie nach einem Vulkanausbruch.“
Zunächst blieben dieWuppertaler in der Lobby. Die Hotelbesitzer hätten alles getan, um ihren Gästen zu helfen und ihnen ein gutes Gefühl zu vermitteln, sagt Alina Marzin. Gegen 1.30 Uhr liefen sie zum Hafen. „Dort haben wir bis kurz nach 4 Uhr gewartet, dann sind Rettungs- boote gekommen“, sagt die 21-Jährige. „Anfangs war es pure Panik. Meine Mutter und ich haben nur geweint. Das war unglaublich bedrohlich, diese Feuerwand auf uns zukommen zu sehen.“Rettungsboote brachten die Touristen nach Rafina. Die Familie kam in einer zur Notunterkunft umfunktionierten Sporthalle unter.
Der Urlaub ist für die Wuppertaler beendet, der Heimflug gebucht. Die Lust auf die noch geplanten zwei Wochen auf Naxos ist allen vergangen. „Die Situation ist zu schlimm.“
Eigentlich hatte die Familie vorgehabt, am Montag einen Ausflug mit dem Bus nach Athen zu machen, den sie aber nicht angetreten hat. Das hat sie womöglich vor Schlimmerem bewahrt. „Wir hätten vermutlich keine Chance gehabt. Das Feuer kam viel zu schnell auf das Hotel zu. Im Bus hätten wir das möglicherweise nicht überlebt“, sagt Alina Marzin.