Es klingelt in der Stadtkasse
Die Finanzlage der Stadt ist so gut wie lange nicht. Kommt jetzt ein großes Wunschkonzert vor der Wahl?
Die guten Nachrichten für den Geldspeicher im Rathaus reißen nicht ab. Die Bilanz für 2017 fiel rosig aus, nun gibt es weitere angenehme Neuigkeiten: Die Messe wird mehr als 18 Millionen Euro an die Stadt ausschütten – und auch vom Land kommt mehr Geld. Über das Gemeindefinanz ierungsgesetz kann die Landeshauptstadt 51,5 Millionen Euro erwarten, vier Millionen Euro mehr als im Vorjahr.
Echte Champagnerlaune verheißen spätestens weitere Zahlen, die das Landesministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung vorgelegt hat. Demnach schätzt man Düsseldorfs Steuerkraft für 2019 auf fast 1,5 Milliarden Euro. Das wären 128 Millionen Euro mehr! Die frühen Schätzungen sind mit Vorsicht zu genießen. Aber der Trend ist klar: Es geht aufwärts. Politisch sind erste Folgen be- reits zu spüren. Das Geld sitzt nach (vergleichsweise) klammen Jahren, in denen auch die Wehrhahn-Linie bezahlt werden musste, lockerer. Überraschend einmütig wurde jüngst die Sanierung des Kunstpalasts angekündigt – eines von vielen Projekten, das aufgeschoben worden war. Der Zeitpunkt für den Geldregen ist nicht unheikel: 2020 wird gewählt, es wächst der Druck auf SPD, Grüne und FDP, noch Pro- jekte für die jeweilige Klientel auf den Weg zu bringen.
Kämmerin Schneider fällt dabei von Amts wegen die Rolle der Spielverderberin zu. Sie mahnte bereits, man müsse an einer zumindest maßvollen Sparsamkeit festhalten. Ob das auf offene Ohren stößt? Die „Sparkommission“, die in den Zeiten der roten Zahlen eingesetzt worden ist, hat sich in diesem Jahr nicht mehr getroffen. Arne Lieb