Rheinische Post

Handweiser: Abbildung erinnert an altes Wegkreuz

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HEERDT (hiw) Der Handweiser mit seiner Bunkerkirc­he, dem Betriebsho­f der Rheinbahn, den vielen Gewerbebau­ten im Umfeld und seinen Verkehrs-Strömen ist der dichteste Verkehrskn­oten im Linksrhein­ischen - und weit mehr als ausgelaste­t. Täglich bekommen das die Anwohner durch Lärm und Luftversch­mutzung zu spüren. Denn zunehmend quälen sich Pendler und immer mehr Lkw von der Autobahnab­fahrt über Kevelaerer- und Burgunders­traße in Richtung Neusser Industrieg­ebiete und wieder zurück. Dazu treffen noch Heerdter Landstraße und Eupener Straße auf den Knoten. Oft geht gar nichts mehr, denn alle stehen sich irgendwie im Weg. Auf lange Sicht, so heißt es aus Politiker-Kreisen ist der Verkehrskn­oten nicht mehr leistungsf­ähig.

Der Name „Handweiser“ist also fast trügerisch, denn per Hand kann dort schon lange nichts mehr geregelt werden. Aber: Es war einmal anders. Etwa um 1900 stand in der Mitte der Kreuzung ein höl- zerner Wegweiser, dessen mit Fingern versehene Flügel in alle Richtungen zeigten und der meistens Fußgängern und Pferdegesp­annen denWeg wies. In Erinnerung an diese Zeit, wurde nun eine Abbildung des Wegkreuzes in eine Fensternis­che des imposanten Gebäudes Eupener Straße 1 gesetzt, Dort über dem Eingang der Gaststätte­Weggen prangt er, der Handweiser aus alter Zeit. Noch vor wenigen Jahren hatte dort der „Bürgervere­in am Handweiser“sein Stammlokal. 2012 war der Verein nach mehr als 50 Jahren wegen Mitglieder­schwund aufgelöst worden. Seitdem kümmert sich der Heerdter Schwesterv­erein auch um die Belange rund um den Handweiser.

Eigentlich ist die Heerdter Großkreuzu­ng namenlos, denn eine offizielle Bezeichnun­g gibt es nicht. Vermutlich haben die Alt-Heerdter den Namen von der Zahl der sich kreuzenden Strecken abgeleitet. Mit dem Rheinbahn-Depot sind es fünf – wie die Finger an einer Hand.

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RP-FOTO: HIW Der Handweiser wurde nach dem Wegkreuz benannt, das einst in alle Richtungen wies. Die Abbildung erinnert daran.

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