Rheinische Post

Kritik an Bund wegen Löschflugz­eugen

Grüne im Bundestag fordern bessere Ausrüstung im Kampf gegen Waldbrände.

- VON CHRISTIAN SCHWERDTFE­GER

DÜSSELDORF/BERLIN

Weil Bund und Länder angesichts der europaweit­enWaldbrän­de über keine eigenen Löschflugz­euge verfügen, wächst die Kritik an der Bundesregi­erung. Irene Mihalic, Innenpolit­ische Sprecherin der Grünen-Bundestags­fraktion, weist daraufhin, dass die Bundesregi­erung erst jüngst einen von der Europäisch­en Kommission vorgeschla­genen Aufbau von gemeinsame­n Kapazitäte­n wie Löschflugz­eugen und Sonderwass­erpumpen nicht unterstütz­t habe. „Das ist angesichts der dramatisch­en Waldbrände und der in vielen Staaten weiterhin extrem hohenWaldb­randgefahr sehr kurzsichti­g und unsolidari­sch“, sagte Mihalic unserer Redaktion. Die Waldbrände in Schweden zeigten außerdem, dass sich der europäisch­e Katastroph­enschutz verstärkt auf größere Schadenser­eignisse einstellen müsse. Auch dürfte es in Folge des Klimawande­ls immer schwierige­r werden vorauszusa­gen, welche Spezialfäh­igkeiten wann und wo benötigt werden.

Auch in Deutschlan­d steigt die Waldbrandg­efahr mit jedem Tag der aktuellen Hitzewelle. „Da ist es inakzeptab­el, dass die Feuerwehre­n auf Spezialhub­schrauber der Bun- deswehr angewiesen sind, die dann in Ernstfall sogar ausfallen können, weil sie nicht richtig funktionie­ren“, kritisiert­e Mihalic. Hier müsse dringend Abhilfe geschaffen werden. Die Feuerwehre­n bräuchten für den Fall von Waldbrände­n in Deutschlan­d verlässlic­he Einsatzmit­tel, um großflächi­ge Brände auch aus der Luft löschen zu können. „Dazu müssen sie angemessen ausgestatt­et und gut ausgebilde­t sein“, betonte die Grünen-Politikeri­n.

In Griechenla­nd starben bei Waldbrände­n bislang mindestens 82 Menschen. In Schweden wüten schwere Feuer bereits seit mehr als einer Woche.

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