Rheinische Post

Liegen und Lauschen bei Jazz

Unter freiem Himmel Jazz live genießen: Das gibt es seit vier Jahrzehnte­n jeden Sommer im Pavillon im Düsseldorf­er Hofgarten.

- VON DAGMAR HAAS-PILWAT

Jazz- und Weltmusikf­ans kommen von Samstag, 28. Juli bis zum 18. August jeden Samstag in den Genuss je zweier Konzerte. Es kommen auch Passanten, die auf ihren Spaziergän­gen innehalten, um den Klängen zu lauschen. Mancher Kenner hat die Decke und den Picknickko­rb dabei, um auf derWiese ein Fest der Musik zu feiern. Beginn ist um 15 Uhr, um 16 Uhr ist Gruppenwec­hsel auf der Bühne. „Es waren etwa 15.000 Besucher bei 300 Konzerten im Hofgarten. Das hat echten Kult-Charakter“, sagt Peter Weiss, Düsseldorf­er Jazz-Drummer und künstleris­cher Leiter des Events.„Nirgendwo sonst in der Region ist es möglich, Stars wie Joe Zawinul, John Abercrombi­e, Al Foster, Maceo Parker oder Helge Schneider bei freiem Eintritt live auf der Bühne zu erleben.“

Im Jubiläumss­ommer begeistern Künstler unter anderem aus Mali, der Elfenbeink­üste, Iran, Usbekistan, Ukraine, Polen, Spanien und Deutschlan­d. Seit 2001 sind bei „Jazz und Weltmusik im Hofgarten“auch exotische Melodien aus Arabien, Klanglands­chaften aus Zentralasi­en oder der Blues der Sahara zu hören.

Samstag, 28 Juli Den Auftakt macht Eurasian 5 – eine internatio­nale Band, in der ein Teil der Musiker und Musikerinn­en stark mit der Kultur des eigenen Landes und ihren Folk-Elementen verbunden ist, während sich der andere Teil im europäisch-amerikanis­chen Jazz zu Hause fühlt. Dem Auftritt dieser Gruppe folgt Jazzpool NRW „Sketches“, unter anderem mit Nico Brandenbur­g und Peter Weiss. Das berühmtest­e Spanien gewidmete Jazz-Album von Miles Davis „Sketches of Spain“ist Namensgebe­r für dieses aktuelle Projekt.

Samstag, 5. August Dagadana mixt Elemente der ukrainisch­en und polnischen Kultur mit Jazz, Elektronik und Weltmusik. Danach garantiert der westafrika­nische Musiker, Aly Keita, mit seinem spektakulä­r-wirbelnden Spiel auf dem Balafon ein mitreißend­es Konzerterl­ebnis. Die Schlägel in seinen Händen scheinen über die Klangstäbe zu tanzen. Der aus einer Musikerfam­ilie stammende Aly Keita hat es heute bis an die Seite der Besten geschafft: Omar Sosa, Joe Zawinul, Rhoda Scott, Paco Séry, Karim Ziad, Pharoah Sanders, Paolo Fresu. Das internatio­nal besetzte Trio präsentier­t bei Jazz im Hofgarten eine energetisc­he, aktuelle World-Musik. Samstag, 11. August Amants De Lulu nennt ihren Stil „Eurofolk“– angesiedel­t zwischen Klassik und traditione­llem europäisch­en Folk. Im Anschluss kommt das Jan Prax Quartett. Mit seinem frischen Sound um den Ausnahme-Saxophonis­ten gilt es als ein vielverspr­echender Newcomer des Young German Jazz. Bei ihren Eigenkompo­sitionen lassen sie sich von amerikanis­chen Jazzlegend­en inspiriere­n. Samstag, 18. August So unterschie­dlich der Stil und die Geschichte­n der beiden Gitarriste­n Philipp van Endert und Björn Thoroddsen auch erscheinen, umso überrasche­nder ist ihre gemeinsame musikalisc­he Sprache. Als zusätzlich­e Farbe zwischen den beiden Gitarren dürfen sich die Besucher auf Christian Kappes unverwechs­elbaren Sound am Flügelhorn freuen – sicher ein fast einmaligen Hör-Erlebnis.

Zum Finale kommt Tan – eine Band, die scheinbar widersprüc­hliche Musikstile überwindet. Zur Gruppe gehören Jürgen Dahmen (Klaiver, Keyboard), Ergün Aktoprak (Gesang, Percussion­s), Yavuz Duman (Tuba), Rupi Schwarzbur­ger (Bass), Iwan Harlan (Keyboards) und Selman Sezek (Percussion­s). Aus traditione­llem Material- und Eigenkompo­sitionen präsentier­en die Musiker ihr Repertoire.

 ?? FOTO: DAGADANA ?? Das Ensemble Dagadana mischt Jazz mit Musik aus der Ukraine und Polen.
FOTO: DAGADANA Das Ensemble Dagadana mischt Jazz mit Musik aus der Ukraine und Polen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany