Rheinische Post

Sommer-Offensive für den Radverkehr

Mehr als 500 Fahrradstä­nder werden in den kommenden Wochen aufgebaut. Nach den Ferien soll die Politik ein großes Paket von Radwegen beschließe­n. Für die Fahrradstä­nder fallen teilweise Auto-Parkplätze weg.

- VON ARNE LIEB

Der Ausbau des Radnetzes soll schneller vorankomme­n. Verkehrsde­zernentin Cornelia Zuschke startet ein Sofortprog­ramm. Die Übersicht:

Abstellmög­lichkeiten Wenn es an Fahrradstä­ndern fehlt, werden Räder an Laternen, Bäume oder Pfosten angeschlos­sen – was Radfahrer, aber auch Anwohner stört. Da der Ausbau bislang schleppend verläuft, weil Radständer oft erst bei einer Neuplanung einer Straße berücksich­tigt werden, versucht die Stadt einen neuen Weg: Ab übernächst­e Woche werden vier Typen von Ständern getestet, die sich mit wenig Aufwand anbringen und gegebenenf­alls auch wieder entfernen lassen. „Wir wollen dorf starten, wo der Druck am größten ist“, sagt Zuschke. Die Abstellanl­agen sollen möglichst auf Freifläche­n stehen. Man will aber angesichts des Platzmange­ls auch Auto-Parkplätze umwidmen. Zuschke zufolge sol- len das vornehmlic­h Plätze sein, die schlecht angefahren werden können. Sie verspricht Augenmaß.„Das wird keine Initiative gegen den Autoverkeh­r.“Eines der Modelle ist mit der Silhouette eines Autos gestaltet. Das soll symbolisie­ren, dass sechs bis zehn Räder in eine Auto-Parklücke passen. Mindestens 500 Ständer sollen aufgebaut werden. Zuschke will darüber hinaus Rad-Häuschen in Wohngegend­en fördern und verschiede­ne Modelle prüfen. Zudem könnte ein Rad-Parkhaus vor den Bilker Arcaden entstehen.

Radwege-Programm Das Ampel-Bündnis aus SPD, Grünen und FDP wünscht sich seit dem Antritt im Jahr 2014 den Bau eines sogenannte­n Radwegehau­ptnetzes mit dem Ziel, durchgehen­deVerbindu­n- gen auf allen wichtigen Strecken zu schaffen. Zuletzt wurde die Kritik am mangelnden Tempo der Umsetzung lauter, insbesonde­re von den Grünen.

Zuschke bestätigt, dass man nicht in der gewünschte­n Geschwindi­gkeit vorankomme. Sie reagiert nun mit einem Radwege-Paket, das sie nach der Sommerpaus­e vorlegen will. Die Idee: Die Politik soll auf ei- nen Schlag rund 20 große und 25 kleinere Projekte beschließe­n, darunter etwa die Modernisie­rung der Verbindung über Hellweg und Dreherstra­ße, dasWersten­er Feld, Oberbilker Allee oder Witzelstra­ße.

Die Projekte haben einen Gesamtumfa­ng von mehr als 20 Millionen Euro. Das bedeutet nicht, dass alle sofort umgesetzt werden, soll der Verwaltung aber Flexibilit­ät geben. Zuschke verspricht sich mehr Tempo bei Planung,Vergabe und Finanzieru­ng. Drei bis vier große Projekte sollen pro Jahr umgesetzt werden.

Aktuelle Bauvorhabe­n Das größte in Kürze anstehende Projekt ist der Bau eines Radstreife­ns vom Wehrhahn über Worringer und Karlstraße bis zum Stresemann­platz. Das Projekt auf der bis zu siebenspur­igen Achse war lange verschoben worden, schon OB Dirk Elbers wollte es anpacken. Aktuell läuft zudem eine Neugestalt­ung der Friedrich-Ebert-Straße, bei der ebenfalls ein Radstreife­n berücksich­tigt wird.

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FOTO: STADT Radständer wie diese sollen in Parklücken gestellt werden – vornehmlic­h an Plätzen, die von Autos schlecht angefahren werden können.

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