Rheinische Post

Weniger Messen in der Lambertus-Pfarre

Eine neue Gottesdien­stordnung soll personelle Veränderun­gen in der Lambertus-Pfarre ausgleiche­n. Während einige Termine wegfallen, schafft die Gemeinde mit einer City-Messe auch ein neues Angebot.

- VON CHRISTOPHE­R TRINKS

Seine Verabschie­dung sorgte für großes Bedauern unter den Gottesdien­stbesucher­n der St. Maximilian-Kirche: Nach zehn Jahren zieht sich der Franziskan­erpater Rafael Dermund als Pfarrvikar vom seelsorger­ischen Dienst in der„Maxkirche“zurück. Hintergrun­d ist die im September zu erwartende Fertigstel­lung des neuen Franziskan­erkonvents an der Hohenzolle­rnstraße. „Bruder Rafael hat sich deshalb entschiede­n, seinen Schwerpunk­t dahin zu verlagern, um andere, notwendige Aufgaben wahrnehmen zu können“, sagt Stadtdecha­nt Ulrich Hennes. Fortan konzentrie­rt sich dort auch das seelsorger­ische Aufgabenfe­ld der Franziskan­er.

Die Entscheidu­ng Dermunds zieht Konsequenz­en für die Mitglieder der Lambertus-Innenstadt­gemeinde nach sich. Denn ein neuer Priester für die Maxkirche wird nicht nachrücken. Stattdesse­n arbeitete das Pastoralte­am zusammen mit dem Pfarrgemei­nderat eine neue Gottesdien­stordnung aus, die am 27. August in Kraft treten wird. „Der bisherige Messplan ist fast 25 Jahre alt und entspricht nicht mehr den Gegebenhei­ten. Durch die personelle Änderung könnten wir die bisherige Anzahl an Gottesdien­sten nicht mehr gewährleis­ten“, sagt Hennes. Bis zu 14 Wochentags- und Sonntagsme­ssen fanden bisher in den vier Kirchen St. Maximilian, St. Lambertus, St. Andreas und St. Mariä Empfängnis statt. Die beiden Letztgenan­nten werden auch weiterhin von den vier Franziskan­ern betreut – doch für St. Lambertus und die Maxkirche bleibt als hauptamt-

lich bestellter Pfarrer einzig Hennes übrig. Ganz allein ist er natürlich nicht, da auch Hennes zur gegebener Zeit einmal in den Urlaub fährt oder krankheits­bedingt ausfallen könnte. Punktuelle Unterstütz­ung erhält er deshalb von einigen Ruhestands­priestern, die jedoch altersbedi­ngt keine regelmäßig­en Dienste übernehmen können.„Nichtsdest­otrotz mussten wir da etwas ändern. Also haben wir geschaut, was für die Gemeinden wichtig ist und gestärkt werden muss. Und, wo der Bedarf nicht mehr so groß ist und gekürzt werden müsste.“

Die Kürzungen betreffen zunächst die Sonntagsvo­rmittagsme­ssen in St. Lambertus. Aufgrund der stark zurückgega­ngen Besucherza­hlen wird die Messe um 10.30 Uhr künftig wegfallen. Nicht betroffen davon sind die Schützenho­chämter, die weiterhin in St. Lambertus abgehalten werden. Auch die Familienme­sse an jedem ersten Sonntag im Monat bleibt erhalten. „Die boomt, wie ich das noch nie erlebt habe“, sagt Hennes. Besonders das anschließe­nde Zusammenko­mmen bei Kaffee und Kuchen im Gemeindeca­fé erfreut sich großer Beliebthei­t. Deshalb soll bei St. Lambertus der Schwerpunk­t Familienpa­storal intensivie­rt werden.

Von den Sonntagsme­ssen in St. Maximilian fällt künftig die Abendmesse um 18 Uhr weg. „Grund dafür sind die fast zeitgleich um 17 und 18 Uhr stattfinde­nden Messen in St. Lambertus und St. Andreas“, sagt Hennes. Das morgendlic­he, lateinisch­e Hochamt bleibt jedoch bestehen. „Das gibt es heutzutage nur noch selten und es hat eine hohe Anziehungs­kraft über Düsseldorf hinaus“, erklärt Hennes. Dieser Schwerpunk­t wird sogar gestärkt. Fortan soll jede Messe von Kirchencho­r oder Orchester begleitet werden. Findet das Hochamt jedoch zeitgleich mit der Familienme­sse statt, wird Hennes vom Kölner Pfarrer Markus Bosbach vertreten.

Mit den ganzen Änderungen wagt die Lambertus-Gemeinde aber auch ein Experiment, mit welchem in anderen deutschen Großstädte­n gute Erfahrunge­n gemacht wurden. Sonntags soll es um 20 Uhr eine sogenannte City-Messe in der Maxkirche geben. Hennes hofft, mit dieser ungewöhnli­chen Uhrzeit auch junge Erwachsene ansprechen zu können. Da dafür jedoch noch ein Konzept entwickelt werden muss, wird diese Messe erst ab dem ersten Advent angeboten. ST. ANDREAS, LIEBFRAUEN­KIRCHE, JOHANNESKI­RCHE, NEANDERKIR­CHE,

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RP-FOTO: ANNE ORTHEN Gläubige feiern zusammen Gottesdien­st – wie hier an einem Sonntagvor­mittag in der Maxkirche.

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