Weniger Messen in der Lambertus-Pfarre
Eine neue Gottesdienstordnung soll personelle Veränderungen in der Lambertus-Pfarre ausgleichen. Während einige Termine wegfallen, schafft die Gemeinde mit einer City-Messe auch ein neues Angebot.
Seine Verabschiedung sorgte für großes Bedauern unter den Gottesdienstbesuchern der St. Maximilian-Kirche: Nach zehn Jahren zieht sich der Franziskanerpater Rafael Dermund als Pfarrvikar vom seelsorgerischen Dienst in der„Maxkirche“zurück. Hintergrund ist die im September zu erwartende Fertigstellung des neuen Franziskanerkonvents an der Hohenzollernstraße. „Bruder Rafael hat sich deshalb entschieden, seinen Schwerpunkt dahin zu verlagern, um andere, notwendige Aufgaben wahrnehmen zu können“, sagt Stadtdechant Ulrich Hennes. Fortan konzentriert sich dort auch das seelsorgerische Aufgabenfeld der Franziskaner.
Die Entscheidung Dermunds zieht Konsequenzen für die Mitglieder der Lambertus-Innenstadtgemeinde nach sich. Denn ein neuer Priester für die Maxkirche wird nicht nachrücken. Stattdessen arbeitete das Pastoralteam zusammen mit dem Pfarrgemeinderat eine neue Gottesdienstordnung aus, die am 27. August in Kraft treten wird. „Der bisherige Messplan ist fast 25 Jahre alt und entspricht nicht mehr den Gegebenheiten. Durch die personelle Änderung könnten wir die bisherige Anzahl an Gottesdiensten nicht mehr gewährleisten“, sagt Hennes. Bis zu 14 Wochentags- und Sonntagsmessen fanden bisher in den vier Kirchen St. Maximilian, St. Lambertus, St. Andreas und St. Mariä Empfängnis statt. Die beiden Letztgenannten werden auch weiterhin von den vier Franziskanern betreut – doch für St. Lambertus und die Maxkirche bleibt als hauptamt-
lich bestellter Pfarrer einzig Hennes übrig. Ganz allein ist er natürlich nicht, da auch Hennes zur gegebener Zeit einmal in den Urlaub fährt oder krankheitsbedingt ausfallen könnte. Punktuelle Unterstützung erhält er deshalb von einigen Ruhestandspriestern, die jedoch altersbedingt keine regelmäßigen Dienste übernehmen können.„Nichtsdestotrotz mussten wir da etwas ändern. Also haben wir geschaut, was für die Gemeinden wichtig ist und gestärkt werden muss. Und, wo der Bedarf nicht mehr so groß ist und gekürzt werden müsste.“
Die Kürzungen betreffen zunächst die Sonntagsvormittagsmessen in St. Lambertus. Aufgrund der stark zurückgegangen Besucherzahlen wird die Messe um 10.30 Uhr künftig wegfallen. Nicht betroffen davon sind die Schützenhochämter, die weiterhin in St. Lambertus abgehalten werden. Auch die Familienmesse an jedem ersten Sonntag im Monat bleibt erhalten. „Die boomt, wie ich das noch nie erlebt habe“, sagt Hennes. Besonders das anschließende Zusammenkommen bei Kaffee und Kuchen im Gemeindecafé erfreut sich großer Beliebtheit. Deshalb soll bei St. Lambertus der Schwerpunkt Familienpastoral intensiviert werden.
Von den Sonntagsmessen in St. Maximilian fällt künftig die Abendmesse um 18 Uhr weg. „Grund dafür sind die fast zeitgleich um 17 und 18 Uhr stattfindenden Messen in St. Lambertus und St. Andreas“, sagt Hennes. Das morgendliche, lateinische Hochamt bleibt jedoch bestehen. „Das gibt es heutzutage nur noch selten und es hat eine hohe Anziehungskraft über Düsseldorf hinaus“, erklärt Hennes. Dieser Schwerpunkt wird sogar gestärkt. Fortan soll jede Messe von Kirchenchor oder Orchester begleitet werden. Findet das Hochamt jedoch zeitgleich mit der Familienmesse statt, wird Hennes vom Kölner Pfarrer Markus Bosbach vertreten.
Mit den ganzen Änderungen wagt die Lambertus-Gemeinde aber auch ein Experiment, mit welchem in anderen deutschen Großstädten gute Erfahrungen gemacht wurden. Sonntags soll es um 20 Uhr eine sogenannte City-Messe in der Maxkirche geben. Hennes hofft, mit dieser ungewöhnlichen Uhrzeit auch junge Erwachsene ansprechen zu können. Da dafür jedoch noch ein Konzept entwickelt werden muss, wird diese Messe erst ab dem ersten Advent angeboten. ST. ANDREAS, LIEBFRAUENKIRCHE, JOHANNESKIRCHE, NEANDERKIRCHE,