Neue Streiks an der Uniklinik ab Montag
Gespräche sind vorerst gescheitert. Verdi vermisst konkrete Angebote zur Entlastung in der Pflege.
(nic) Die Verhandlungen zwischen Arbeitgebern und der Gewerkschaft Verdi um eine Entlastung des Pflegepersonals an der Uniklinik sind vorerst gescheitert. Verdi rief die Beschäftigten am Donnerstag zu eine Fortsetzung des unbefristeten Streiks auf und kündigte an, an der für den heutigen Freitag geplanten nächsten Gesprächsrunde nicht mehr teilzunehmen. Man werde den Arbeitgebern wie schon in der Vergangenheit anbieten, eine Notdienstvereinbarung für die Zeit des Streiks zu treffen, erklärte Gewerkschaftssekretär Jan von Hagen.
Seit Anfang Juni befindet sich das Pflegepersonal der Uniklinik im Streik für bessere Arbeitsbedingungen. Am 18. Juli hatte man diesen ausgesetzt, weil sich die Uniklinik und die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (sowie die ebenfalls betroffene Uniklinik Essen) zu Gesprächen bereit erklärt hatten. Nun beklagen die Arbeitnehmervertreter aber, auch nach vier Verhandlungstagen gebe es noch keinerlei konkrete Ergebnisse, die schnell Entlastung für die Beschäftigten bringen könnten. Man habe klar signalisiert, dass man konkrete Angebote benötige, so von Hagen. Dem seien die Arbeitgeber nicht nachgekommen. Dass diese sich nach viertägigen Verhandlungen weiter darauf beriefen, konkretes Zahlenmaterial beschaffen zu müssen, betrachte man als „Unverschämtheit“.
„Eine Fortführung der Gespräche hat keine Grundlage, solange die Klinikvorstände nicht bereit sind, auf der Grundlage von belastbaren Zahlen zur Personalbesetzung auf den Stationen, in den OP-Bereichen und in den Intensivstationen kurzfristig wirksame Entlastungsmaßnahmen zu vereinbaren“, sagte auch Verdi-Verhandlungsführer Wolfgang Pieper.
An der Uniklinik drohen damit wieder zahlreiche OP-Ausfälle in der kommenden Woche. Im größten Düsseldorfer Krankenhaus zeigte man sich „absolut überrascht“über diese Entwicklung. Ein Sprecher sagte, man sei bis vor kurzen davon ausgegangen, dass der Gesprächstermin noch stattfinden soll. Nach Angaben des Krankenhauses dient als Vorbild für die Lösungssuche eine Vereinbarung, die Verdi im Frühjahr mit vier Unikliniken in Baden-Württemberg verhandelt hat.