Rheinische Post

Berlin schafft als erstes Land Kita-Gebühren ab

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BERLIN (kib/kna) Vom 1. August an müssen Eltern in Berlin keine Kita-Gebühren mehr zahlen. Das Land schafft auch die Beiträge für jüngere Kinder ab. Damit ist Berlin das erste Bundesland, das die Kita-Gebühren komplett gestrichen hat. Jugendsena­torin Sandra Scheeres (SPD) erklärte: „Für viele Berliner Familien macht es einen großen Unterschie­d, ob sie Kita-Beiträge bezahlen müssen oder nicht.“Zugleich fördere das Land damit die Vereinbark­eit von Familie und Beruf.

Seit 2007 hat Berlin die Kita-Gebühren stufenweis­e abgeschaff­t. Zunächst war das letzte Kita-Jahr vor der Einschulun­g beitragsfr­ei. 2010 und in den Folgejahre­n fielen dann die Gebühren für weitere Kita-Jahre weg. Im nun zu Ende gegangenen Kita-Jahr fielen nur noch für Kinder, die jünger als ein Jahr waren, einkommens­abhängige Kita-Beiträge an. Dies betraf laut Senatsverw­altung rund 15.800 Kinder. Die Elternbeit­räge summierten sich demnach im Kita-Jahr 2017/18 auf insgesamt rund sieben Millionen Euro.

Die gesetzlich­en Beitragsre­gelungen für Kitas sind von Bundesland zu Bundesland unterschie­dlich. Rund ein Drittel der Bundesländ­er hat nach wie vor keine Beitragsfr­eiheit. Andere entlasten Eltern durch Zuschüsse zu den Beiträgen oder haben für einzelne Jahre vor der Einschulun­g die Gebühren ganz oder für einen bestimmten Betreuungs­umfang abgeschaff­t. Vielerorts bezahlen Eltern bis zu mehrere Hundert Euro im Monat für den Kita-Besuch ihrer Kinder.

In NRW hängt die Höhe der Kita-Beiträge vom Wohnort ab. Im Durchschni­tt wenden Eltern in NRW einer Bertelsman­n-Studie zufolge 6,5 Prozent ihres Nettoeinko­mmens für die Gebühren auf, bundesweit sind es nur 5,5 Prozent. Am teuersten sind Kitas in Bottrop, wo ein Haushalt mit einem Netto-Einkommen von 60.000 Euro für die Betreuung eines über Dreijährig­en bei 45Wochenst­unden 293 Euro im Monat zahlen muss. In Düsseldorf hingegen müssen Eltern nur für unter Dreijährig­e zahlen.

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