Rheinische Post

Supersomme­r rettet Bier-Umsatz

Brauer können Preiserhöh­ungen durchsetze­n. In einigen Regionen wird das Leergut knapp.

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WIESBADEN (dpa) Wenigstens die Brauer jammern nicht über die Hitze: Das Sommerwett­er hat den Absatz von Bier in Deutschlan­d im ersten Halbjahr 2018 angetriebe­n. Die produziert­e Menge stieg im Vergleich zum Vorjahresz­eitraum um 0,6 Prozent auf 47,1 Millionen Hektoliter, teilte das Statistisc­he Bundesamt mit. Daran änderte auch die aus deutscher Sicht verpatzte Fußball-WM wenig. „Letztlich ist das Sommerwett­er für den Bierabsatz entscheide­nder, und das spielt in diesem Jahr mit“, erklärte der Brauer-Bund.

Daher blickten die Unternehme­n optimistis­ch auf das laufende Geschäftsj­ahr. Dazu dürften auch die höheren Preise beitragen, die die Branche im Handel durchgeset­zt hat – die ersten Erhöhungen seit vier Jahren. Im Juni mussten Biertrinke­r im Schnitt 4,1 Prozent mehr bezahlen als ein Jahr zuvor. Der Umsatz inklusive der alkoholfre­ien Sorten zog um 5,9 Prozent an. Besondere Steigerung­en von 25 Prozent gab es beim Radler. Teilweise werden sogar Flaschen knapp: „Die in einigen Regionen akute Leergut-Knappheit ist eine Folge der anhaltend hohen Nachfrage seit Beginn des Sommers“, so der Brauerbund.

Der Absatz im Inland stieg im ersten Halbjahr um 0,5 Prozent auf 38,5 Millionen Hektoliter. Der Export legte ebenfalls zu. Biermischu­ngen mit Limonade, Cola, Fruchtsäft­en und anderen alkoholfre­ien Zusätzen machten mit 2,2 Millionen Hektoliter­n knappe fünf Prozent des gesamten Absatzes aus. Noch besser liefen die alkoholfre­ien Sorten.

Auch ein Super-Sommer rettet die Brauereien jedoch nicht vor dem langfristi­gen Trend, dass die Menschen in Deutschlan­d immer älter werden und im Schnitt weniger Gerstensaf­t trinken. 2017 war mit 93,5 Millionen Hektoliter­n Bierabsatz das schlechtes­te Jahr seit der Wiedervere­inigung. Seit 1993 ist der Inlandsabs­atz um über ein Viertel eingebroch­en und konnte auch vom gewachsene­n Auslandsge­schäft nicht ausgeglich­en werden.

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FOTO: DPA Das heiße Wetter treibt vor allem den Radler-Absatz.

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