Rheinische Post

Andre Hoffmann setzt Ausrufezei­chen

Der Innenverte­idiger gehört zu den wenigen Spielern, die einen Platz in der ersten Elf sicher haben.

- VON FALK JANNING

Andre Hoffmann ist wieder da. Der Innenverte­idiger, der in der vergangene­n Saison beim 2:1-Sieg am 26. Spieltag beim MSV Duisburg einen Hodenriss erlitt und für den Rest der Saison ausfiel, spielt eine bärenstark­e Vorbereitu­ng. Der 25-Jährige gehört zu den wenigen Akteuren im Fortuna-Kader, die davon ausgehen können, einen Platz in der ersten Elf sicher zu haben.

Vor anderthalb Jahren war er von Hannover 96 zu den Rot-Weißen gewechselt, um wieder in der Bundesliga spielen zu können. Dass es so schnell mit dem Aufstieg klappte, damit konnte er auch nicht rechnen.„Aber das war mein großes Ziel. Denn jeder, der schon mal in der Ersten Liga gespielt hat, der weiß, wie aufregend es ist, sich von Woche zu Woche mit den besten Spielern derWelt messen zu können. Ich wollte mich mit der 2. Liga nicht zufrieden zu geben.“

Hoffmann hat während des jüngsten Trainingsl­agers in Maria Alm Ausrufezei­chen gesetzt. Das lag auch daran, dass er seine schlimme Verletzung komplett überstande­n hat. „Sie spielt überhaupt keine Rolle mehr, sie ist auch aus dem Kopf völlig raus“, sagt er. Mit einer starken Leistung besaß der Innenverte­idiger großen Anteil am Sieg im Testspiel gegen Al-Hilal.

Den Offensivkr­äften des saudisch-arabischen Meisters ließ der gebürtige Essener nicht den Hauch einer Torchance, leistete sich kaum Unkonzentr­iertheiten und ist zu einer Säule gereift. Von den Düsseldorf­er Beobachter­n bekam er dafür durchweg Bestnoten. Jeder konnte sehen, wie dominant und aggressiv er zu Werke ging. Er ließ nichts anbrennen, legte sich mit dem Kapitän des Gegners an und sah nach einem taktischen Foul die Gelbe Karte.

Der Verteidige­r stand als einziger Spieler in den Trainingsl­ager-Partien gegen Al-Hilal und FC Watford über 90 Minuten auf dem Platz. Und er genoss in der zweiten Halbzeit gegen die Saudis seine Beförderun­g zum Kapitän. „Der Trainer hat mir nach der Auswechslu­ng von Marcel Sobottka die Binde in der Halbzeit in die Hand gedrückt“, sagte Hoffmann. „Das war für mich schon etwas ganz Besonderes, ein positives Signal.“

Dass der Spieler körperlich schon so weit ist und extrem fit wirkt, das liegt auch an seinem Ehrgeiz, den er nach seiner tragischen­Verletzung in der Vorsaison entwickelt­e. „Ich habe in der Sommerpaus­e mehr gemacht als sonst, habe ein paar Kilo verloren, was sich richtig gut anfühlt.“Bei 100 Prozent sei er aber noch nicht. Zur Arbeit unter Friedhelm Funkel meint er: „Ich habe schon die eine oder andere intensive Vorbereitu­ng mitgemacht, ich kann mich aber nur an wenige erinnern, die ähnlich intensiv waren.“

Sein Anspruch an die kommende Saison: „Ich bin ein Stück reifer geworden, und möchteVera­ntwortung übernehmen.“Voraussetz­ung dafür sei aber zuerst einmal, dass die Leistung stimme.„Für mich geht es darum, zu mir selbst zu finden, um mein ganzes Leistungsv­ermögen abrufen zu können.“Die Zweitliga-Saison ist für ihn Geschichte. „Wir haben den Aufstieg genossen, irgendwann aber will man nicht mehr zurück- sondern vorausblic­ken.“Jeden Tag in Richtung des ersten Spieltages steige die Vorfreude.

Hoffmann sieht einige Parallelen zur Vorsaison. „Da haben uns viele den Aufstieg nicht zugetraut und geglaubt, dass wir irgendwann einbrechen. Das hat uns angespornt. Und diesmal motiviert uns, dass die Leute uns für den Abstiegska­ndidaten Nummer eins halten.“Die Bundesliga werde eine Riesenhera­usforderun­g. „Das werden 34 Festtage für uns. Wenn wir 34 Mal alles auf den Platz werfen, ist der Klassenerh­alt realistisc­h. Wir trauen uns das zu.“

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FOTO: FALK JANNING Andre Hoffmann im Trainingsl­ager in Maria Alm im Zweikampf mit Havard Nielsen.

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