Maduka gelingt die EM-Qualifikation
Hürdenläuferin Djamila Böhm holt bei den deutschen Meisterschaften Silber, muss aber auf den DLV hoffen.
Im Regen von Nürnberg gelang Jessie Maduka ein Auftakt nach Maß. Die Dreispringerin des ART machte bei den Deutschen Meisterschaften der Leichtathletik gleich im ersten Versuch ihre Ambitionen deutlich. Schließlich wollte Maduka ihren dritten Platz in der Bestenliste verteidigen und damit einen der drei heiß begehrten Startplätzen im nationalen Aufgebot für die Heim-Europameisterschaften in Berlin für sich beanspruchen.
Die 13,74 Meter waren bei nasser Anlaufbahn und wechselnden Windbedingungen ein echtes Brett, das nur von den Favoritinnen Neele Eckhardt (14,21 Meter/LG Göttingen) und Kristin Gierisch (14,15 Meter/LAC Chemnitz) übertroffen werden konnte. Insofern stand Maduka mit dem dritten Platz als Gewinnerin auf dem Podest und wird im Europa-Vergleich erneut das Deutschlandtrikot tragen, mit dem sie kürzlich in London die Norm mit Bestleistung (13,95 Meter) pulverisiert hatte.
Unveredeltes Silber gab es hingegen für 400-Meter-Hürdensprintern Djamila Böhm. Die Titelverteidigerin, die im vergangenen Jahr mit einer Crowdfunding-Aktion für Aufsehen sorgte, lag lange in Führung und dominierte das Rennen bis zur letzten Hürde. Auf der Zielgeraden wurde Böhm dann aber von Christine Salterberg aus Köln noch eingeholt (56,97 Sekunden), ehe sie sich in 57,06 Sekunden über die Ziellinie streckte. Trotz des Vizemeister-Titels zeigte sich die ART-Athletin betrübt: „Alleine im Auslauf von der letzten Hürde bis ins Ziel habe ich verglichen mit meinen anderen Läufen in dieser Saison eine halbe Sekunde liegen lassen“, kommentierte sie ihr Rennen.
Die von ihr aufgestellte deutsche Jahresbestleistung 56,54 Sekunden reicht rein formal nicht, um an der Europameisterschaft teilzunehmen. Die Anforderung des DLV wurde um 0,04 Sekunden verpasst. Vereinsintern hofft man allerdings, dass der DLV beide Augen zudrückt und mit Böhm – trotz verpasster Norm – eine deutsche Vertreterin an den Start schickt.
Eine starke Sommersaison endete für Katrin Missing bei den Deutschen Meisterschaften mit dem zehnten Platz. Den erhofften Finaleinzug hatte die Speerwerferin mit 46,30 Metern verpasst. Wie ihr Trainer Manfred Poppe erklärte, hatte die 22-Jährige bei den Regenfällen „ihre gute Technik“nicht einsetzen können.
Laufstark präsentierten sich dann noch Maximilian Thorwirth (SFD Süd) und Svenja Ojstersek (ART) über 1500 beziehungsweise 5000 Meter.Während sich Thorwirth über den siebten Platz freute (3:54,91 Minuten), kam Ojstersek ihrer Bestleistung recht nahe. Die US-Legionärin (Dallas) wurde in 16:48,65 Minuten Zwölfte.