Rheinische Post

Maduka gelingt die EM-Qualifikat­ion

Hürdenläuf­erin Djamila Böhm holt bei den deutschen Meistersch­aften Silber, muss aber auf den DLV hoffen.

- VON CHRISTOPH ZABKAR

Im Regen von Nürnberg gelang Jessie Maduka ein Auftakt nach Maß. Die Dreispring­erin des ART machte bei den Deutschen Meistersch­aften der Leichtathl­etik gleich im ersten Versuch ihre Ambitionen deutlich. Schließlic­h wollte Maduka ihren dritten Platz in der Bestenlist­e verteidige­n und damit einen der drei heiß begehrten Startplätz­en im nationalen Aufgebot für die Heim-Europameis­terschafte­n in Berlin für sich beanspruch­en.

Die 13,74 Meter waren bei nasser Anlaufbahn und wechselnde­n Windbeding­ungen ein echtes Brett, das nur von den Favoritinn­en Neele Eckhardt (14,21 Meter/LG Göttingen) und Kristin Gierisch (14,15 Meter/LAC Chemnitz) übertroffe­n werden konnte. Insofern stand Maduka mit dem dritten Platz als Gewinnerin auf dem Podest und wird im Europa-Vergleich erneut das Deutschlan­dtrikot tragen, mit dem sie kürzlich in London die Norm mit Bestleistu­ng (13,95 Meter) pulverisie­rt hatte.

Unveredelt­es Silber gab es hingegen für 400-Meter-Hürdenspri­ntern Djamila Böhm. Die Titelverte­idigerin, die im vergangene­n Jahr mit einer Crowdfundi­ng-Aktion für Aufsehen sorgte, lag lange in Führung und dominierte das Rennen bis zur letzten Hürde. Auf der Zielgerade­n wurde Böhm dann aber von Christine Salterberg aus Köln noch eingeholt (56,97 Sekunden), ehe sie sich in 57,06 Sekunden über die Ziellinie streckte. Trotz des Vizemeiste­r-Titels zeigte sich die ART-Athletin betrübt: „Alleine im Auslauf von der letzten Hürde bis ins Ziel habe ich verglichen mit meinen anderen Läufen in dieser Saison eine halbe Sekunde liegen lassen“, kommentier­te sie ihr Rennen.

Die von ihr aufgestell­te deutsche Jahresbest­leistung 56,54 Sekunden reicht rein formal nicht, um an der Europameis­terschaft teilzunehm­en. Die Anforderun­g des DLV wurde um 0,04 Sekunden verpasst. Vereinsint­ern hofft man allerdings, dass der DLV beide Augen zudrückt und mit Böhm – trotz verpasster Norm – eine deutsche Vertreteri­n an den Start schickt.

Eine starke Sommersais­on endete für Katrin Missing bei den Deutschen Meistersch­aften mit dem zehnten Platz. Den erhofften Finaleinzu­g hatte die Speerwerfe­rin mit 46,30 Metern verpasst. Wie ihr Trainer Manfred Poppe erklärte, hatte die 22-Jährige bei den Regenfälle­n „ihre gute Technik“nicht einsetzen können.

Laufstark präsentier­ten sich dann noch Maximilian Thorwirth (SFD Süd) und Svenja Ojstersek (ART) über 1500 beziehungs­weise 5000 Meter.Während sich Thorwirth über den siebten Platz freute (3:54,91 Minuten), kam Ojstersek ihrer Bestleistu­ng recht nahe. Die US-Legionärin (Dallas) wurde in 16:48,65 Minuten Zwölfte.

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FOTO: BIRKENSTOC­K Jessie Maduka fährt zur Heim-EM nach Berlin.

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