Auch auf der Erde gibt es Schwerelosigkeit
In einem hohen Turm in der Stadt Bremen experimentieren Forscher mit der Schwerelosigkeit. Auch zwei Mädchen machen einen Versuch.
Etwa 400 Kilometer von der Erde entfernt fliegt die internationale Raumstation ISS durchs All. Sich hinzusetzen oder etwas aufzuheben, ist für die Astronauten nicht so einfach. Grund ist die Schwerelosigkeit. Alles, was nicht angebunden ist, schwebt durchs Raumschiff. Aber wie können Astronauten trinken? Das wollten auch Selin und ihre Freundin Assiya wissen. „Wir wollen herausfinden, was mit Wasser in der Schwerelosigkeit passiert“, sagen sie. Mit ihren Mitschülern dachten sich die Viertklässlerinnen Experimente aus. Die konnten sie in einem Labor testen: im Fallturm in der Stadt Bremen. Der Turm ist mehr als 140 Meter hoch. Innen ist eine lange Röhre, in der Forscher Gegenstände in speziellen Kapseln hinunterwerfen. Der Trick dabei: Im Fall sind sie schwerelos. Solche Experimente sind wichtig für die Raumfahrt. „Wenn die Schwerkraft wegfällt, kann man sich andere Kräfte besser anschauen“, erklärt ein Experte. Forscher untersuchen so etwa, wie sich Flüssigkeiten verändern.
Die Mädchen haben ein Segelboot aus Kork gebastelt. Es schwimmt in einem Gefäß mit Wasser. Selin und Assiya vermuten: Im freien Fall wird sich eine Luftblase um das Schiff bilden und das Wasser sich verteilen. „Denn die Anziehungskraft hält es dann nicht am Boden“, meint Selin. Tatsächlich ist später auf Filmaufnahmen zu sehen: Das Wasser verteilt sich und bedeckt das Boot. Um zu schwimmen, ist nämlich Auftrieb nötig, erklärt der Experte. Den gibt es in der Schwerelosigkeit nicht. Wasser und Schiff sind gewichtslos und schweben durch den Behälter. Deshalb trinken Astronauten meistens aus Trinkpäckchen. dpa