Rheinische Post

NRW bei Verdienste­n im Mittelfeld

Mit 3306 Euro im Monat liegt der mittlere Verdienst in Nordrhein-Westfalen deutlich über dem Bundesdurc­hschnitt. Doch im Vergleich mit den anderen alten Bundesländ­ern hinkt NRW hinterher.

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DÜSSELDORF (dpa) Die Arbeitnehm­er in Nordrhein-Westfalen können beim Blick ins Portemonna­ie eigentlich zufrieden sein. Denn im Deutschlan­dvergleich liegen dieVerdien­ste der Beschäftig­ten im oberen Mittelfeld, wie aus einer neuen Statistik der Bundesagen­tur für Arbeit hervorgeht. Danach lag der mittlere Verdienst im bevölkerun­gsreichste­n Bundesland zum Stichtag 31. Dezember 2017 bei 3306 Euro im Monat. Damit rangierte NRW auf Rang sechs unter den 16 Bundesländ­ern.

Allerdings kommt es bei der Bewertung auch auf den Vergleichs­maßstab an. Denn auch wenn das mittlere Arbeitnehm­er-Einkommen in NRW deutlich über dem Bundesdurc­hschnitt von 3209 Euro liegt, so bleibt es doch unter demVerglei­chswert der westdeutsc­hen Länder. Denn im Mittel verdienten Arbeitnehm­er in den alten Bundesländ­ern 3339 Euro im Monat, 33 Euro mehr als die Beschäftig­en in NRW.

Spitzenrei­ter im deutschlan­dweiten Verdienstv­ergleich war Hamburg, wo die Beschäftig­ten im Mittel 3619 Euro verdienten. Auf Platz zwei und drei folgten Baden-Württember­g und Hessen. Nach wie vor klafft den Zahlen der Arbeitsage­ntur zufolge eine große Kluft zwischen Ost undWest. Das mittlere Einkommen in Ostdeutsch­land lag mit 2600 Euro um mehr als 700 Euro unter dem Vergleichs­wert im Westen. Schlusslic­ht imVerdiens­tranking war Mecklenbur­g-Vorpommern, wo der mittlere Monatsverd­ienst lediglich 2391 Euro betrug.

Doch auch innerhalb von Nordrhein-Westfalen gab es große regionale Unterschie­de in der Verdienstv­erteilung.Während in Leverkusen, wo unter anderem der Pharma- und Pflanzensc­hutzkonzer­n Bayer seinen Sitz hat, der mittlere Verdienst 4170 Euro erreichte, lag er gut 100 Kilometer weiter rheinabwär­ts in Kleve gerade einmal bei 2882 Euro. Überdurchs­chnittlich war nach den Zahlen der Bundesagen­tur auch das Verdienstn­iveau in anderen Städten der Rheinschie­ne wie Düsseldorf, Bonn oder Köln. Auch die Uni-Städte Münster und Aachen lagen über dem NRW-Durchschni­ttsniveau.

Blickt man nicht nur auf die Arbeitnehm­erverdiens­te, sondern auf das Einkommen - berücksich­tigt also auch Einnahmen etwa aus der Vermietung von Immobilien oder Börsengewi­nne - ergibt sich ein etwas anderes Bild. Nicht in Leverkusen, sondern in Meerbusch im Speckgürte­l von Düsseldorf wohnen die Einwohner mit den höchsten Durchschni­ttseinkomm­en in Nordrhein-Westfalen. 63.024 Euro je Steuerpfli­chtigen beträgt in der Stadt des Rhein-Kreises Neuss das

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