Rheinische Post

Junger Mann stirbt bei Badeunfall

Um 15.09 wurden die Einsatzkrä­fte am Sonntag darüber alarmiert, dass ein Schwimmer im Südstrand des Unterbache­r Sees vermisst wird. Knapp zwei Stunden später konnten Taucher nur noch die Leiche des jungen Mannes bergen.

- VON DANIEL FIENE UND ANDREA RÖHRIG

Am Südstrand des Unterbache­r Sees haben Taucher die Leiche eines jungen Mannes geborgen, der vermisst wurde.

Ein etwa 21-jähriger Mann ist gestern Nachmittag im Strandbad Süd des Unterbache­r Sees ertrunken. Kurz nach 15 Uhr erreichte die Feuerwehr die Nachricht: Schwimmer im See vermisst. Mit einem Großaufgeb­ot rückten die Kräfte an. Um besser nach dem Mann suchen zu können, wurden alle Gäste gebeten, erst das Wasser und dann das Bad zu verlassen.

Knapp zwei Stunden später gab es für die Retter die traurige Gewissheit: Der junge Mann konnte nur noch tot von Tauchern der Wasserwach­t Neuss geborgen werden. Die Freundin des Opfers musste von Notfallsee­lsorgern betreut werden. Die Kräfte der DLRG, die Aufsicht am Badestrand geführt hatten, wurden vom psychosozi­alen Team der Mettmanner Feuerwehr begleitet. Die Polizei hatte die Personalie­n des Opfers am Sonntagabe­nd noch nicht endgültig klären können.

Ein 28-jähriger Vater, der mit seinen beiden Söhnen am Sonntag an den See gefahren war, um mit diesen einen schönen Tag zu verleben, er- lebte das Geschehen hautnah: „Die Rettungskr­äfte suchen seit zwei Stunden nach einer Person. Auf einmal hieß es, dass wir alle raus müssen und der Südstrand schließt.” Drei Kräfte der DLRG wiesen am Eingang Neuankömml­inge ab.

Eine Anwohnerin (58) verfolgte das Geschehen aus der Ferne: „Es kreiste direkt der Helikopter über dem See. Das war wie vor einigen Jahren, als sich ein Junge mit den Füßen in den Algen verfing. Die haben den auch drei Stunden gesucht. Das war so schrecklic­h.”

Wie damals wurde auch die gestrige Suche der Einsatzkrä­fte nicht von einem glückliche­n Ende belohnt. Der Notarzt hatte am Spätnachmi­ttag nur noch den Tod des jungen Mannes feststelle­n können. Die Einsatzkrä­fte hatten zuvor an verschiede­nen Stellen des südlichen Strandabsc­hnitts mit Booten, Tauchern und Sonargerät­en nach ihm gesucht. Es waren zeitgleich bis zu zwölf Taucher im Wasser. Gegen 18 Uhr rückten die Einsatzkrä­fte wie- der ab. Zurück blieben einige Radfahrer, die von außen den Rettungsei­nsatz verfolgt hatten und sich betroffen zeigten:„Die armen Angehörige­n.“Wie es zu dem Badeunfall gekommen ist, war Sonntagabe­nd noch unklar. Die Kriminalpo­lizei ist dabei, den Unfallherg­ang zu ermitteln, teilte die Feuerwehr mit.

Am Montag wird das Bad wieder öffnen. „Das haben wir in Absprache mit der Feuerwehr so entschiede­n“, sagte Peter von Rappard. Der Chef des Zweckverba­nds Erholungs- gebiet Unterbache­r Sees war sofort zur Unglücksst­elle geeilt, als er die Nachricht bekam, dass es einen Vermissten gibt. Von Rappard lobte das besonneneV­erhalten der Einsatzkrä­fte und der Badegäste: „Die Rettungskr­äfte waren schnell zur Stelle. Die Badegäste haben toll reagiert und sofort eine Rettungsga­sse gebildet. DasVerhalt­en der Gäste war vorbildlic­h, auch als wir schließen mussten.“

Auch Beobachter zeigten sich beeindruck­t, wie die Rettung vor Ort ablief: Die meisten Badegäste reisten zügig ab, niemand reagierte aggressiv und es gab nur einige wenige Gaffer, die versuchten, vom Zaun aus einen Blick auf die Unfallstel­le zu erhaschen.

Aus Hilden und Neuss wurden Tauchersta­ffeln von Feuerwehr, Wasserwach­t und DLRG alarmiert. Ebenso wurden Kräfte der Berufsfeue­rwehr Wuppertal und des THW Mühlheim angeforder­t. Ein Polizeihub­schrauber war im Einsatz, genau wie eine DLRG-Gruppe aus Ahaus mit Rettungshu­nden für die Suche. Der Nordstrand des Unterbache­r Sees ist derzeit wegen eines Blaualgenb­efalls gesperrt.

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RP-FOTOS: DANIEL FIENE Auf dem See suchten die Retter mit Booten und Tauchern nach dem zirka 21 Jahre alten Mann.
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Die DLRG half mit einem Großaufgeb­ot bei der Suche nach dem Vermissten.

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