Rheinische Post

Freiwillig­e wollen das Rheinufer europaweit vom Müll befreien

„Der Rhein bringt so viel zu uns und wir geben ihm Müll zurück“, sagt Thomas de Grote, der mit anderen Freiwillig­en den Rhine-Clean-Up-Tag am 15. September in Düsseldorf organisier­t.

- VON JULIA SCHÜSSLER

Der Rhein transporti­ert nicht nur viele Schiffe, sondern auch jede Menge Müll: Etwa eine Millionen Kilogramm Abfall spült der Namensgebe­r des Rheinlande­s jährlich in die Nordsee. Meerestier­e verenden, Menschen bekommen gesundheit­liche Probleme. Das soll sich ändern: Von der Quelle bis zur Mündung forder der Rhine-Clean-Up-Tag am 15. September von 10 bis 13 Uhr Menschen in ganz Europa dazu auf, das 1233 Kilometer lange Ufer zu säubern.

15 Kommunen sind bereits mit im Boot – Düsseldorf, Duisburg, Köln, Bonn, Konstanz, Basel, Rotterdam und einige mehr. Doch das soll erst der Anfang sein: „Ich gehe davon aus, dass es noch mehr werden“, sagt Joachim Umbach, Medienkoor­dinator des Projekts RhineClean-Up. Er habe dem Projektlei­ter Thomas de Groote schließlic­h versproche­n, auch eine Kommune aus Österreich zu begeistern. Und der sagt: „Der Fokus liegt auf dem, was uns verbindet. Und den Rhein kennt jeder.“Bisher haben elf Medienhäus­er redaktione­lle Partnersch­aften übernommen, Privatpers­onen haben sich gemeldet und sind dabei.„Aber Unternehme­n könnten wesentlich mehr in Düsseldorf machen“, sagt Projektkoo­rdinator Ingo Lentz. Denn leider gebe es nur die PSD Bank in Düsseldorf, die das Projekt unterstütz­te.

Los geht es in Düsseldorf am 15. September um 10 Uhr an zwei zentralen Sammelstel­len – dem Paradiesst­rand und nördlich der Theodor-Heuss-Brücke auf der Löricker Seite. „Die Awista wird mit einem Wagen präsent sein, Müllsäcke vergeben und den Abfall später abtragen“, sagt Umbach. Denn nichts sei schlimmer, als wenn „die Sachen so rumliegen“. Allerdings seien die Menschen auch nicht an die Treffpunkt­e gebunden. „Es ist nicht verboten, auch an anderen Stellen des Rheins sauber zu machen“, sagt Umbach.Wichtig sei aber, darauf zu achten, dass öffentlich­e Mülleimer in der Nähe sind. Außerdem sei das Sammeln in Naturschut­zgebieten verboten.

Für „Erstsammle­r“halte die PSD Bank in der Woche vor der Aktion auch ausreichen­d Müllsäcke parat, die in der Geschäftss­telle abge- holt werden können. Gleichzeit­ig wird nicht nur an anderen Stellen des Rheinufers in Europa gesammelt, sondern auch in der ganzen Welt: Denn am 15. September ist auch derWorld-Clean-Up-Day.„150 Länder machen an diesem Tag die Welt sauber“, sagt de Groote. Strände, Flüsse und auch Straßen sollen bei der weltweiten Aktion vom Müll befreit werden.

Ein Ende der Sammelakti­on ist für 13 Uhr geplant, aber insgesamt soll es nicht die letzte gewesen sein. Mit den Dreck-Weg-Tagen hat Ingo Lentz schon für viel Sauberkeit in Düsseldorf gesorgt, jetzt soll es auch über die Stadtgrenz­en hinausgehe­n. „Es kommt nicht auf die Menge der Sammler an, sondern darauf, dass wir ein Zeichen setzen“, sagt Lentz. Und dieses Zeichen heißt Nachhaltig­keit. Deshalb soll der RhineClean-Up-Tag keine einmalige Aktion bleiben, sondern jedes Jahr stattfinde­n.„Jeder kann mitmachen, am besten das ganze Jahr über“, sagt Christian Stock, der mit der Kölner Rhein-Aufräum-Kommando-Einheit für Sauberkeit auf der anderen Rhein-Seite sorgt und am 15. September mit dabei ist.

Um Nachhaltig­keit zu erreichen, sind die Veranstalt­er in vielerlei Hinsicht von freiwillig­en Helfern abhängig: „Wir hoffen, dass der ein oder andere vielleicht Kontakte in andere Kommunen hat und diese so womöglich mobilisier­en kann“, sagt Lentz. Außerdem wäre es toll, einen Helferstam­m aufbauen zu können, sodass eine echte Nachhaltig­keit der Aktion in den kommenden Jahren erzielt werden kann.

 ?? FOTO: PSD-BANK ?? Ingo Lentz und Thomas de Groote wollen gemeinsam mit Sebastian Sahm (v.r) den Rhein säubern.
FOTO: PSD-BANK Ingo Lentz und Thomas de Groote wollen gemeinsam mit Sebastian Sahm (v.r) den Rhein säubern.

Newspapers in German

Newspapers from Germany