Rheinische Post

Sind wir in der Spielhölle?

Umbenennun­g der Arena

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Bei allem demokratis­chen Streit über Meinungen und Überzeugun­gen sollte es doch keine Missverstå­ndnisse über den Gegenstand der Aufregung geben. Auf einer Urlaubsrei­se in Südfrankre­ich im Spielkasin­o in Monte Carlo gewesen zu sein, ist die größte Selbstvers­tändlichke­it, und der biederste Bürger beklagt gerne unüberhörb­ar bei jeder Gelegenhei­t augenzwink­ernd, dort beim Black Jack 100 Euro verloren zu haben. Wenn allerdings Kinder ihre Eltern fragen, was sich hinter diesen dunklen Scheiben mit der Merkur Sonne verbirgt, dann ist die Antwort: Das ist eine Spielhölle mit dem Unterton von etwas Bösem, was sich mit der Hölle automatisc­h verbindet. Eine Spielhölle kann niemals Treffpunkt für Familie, Freunde und Gäste sein, und man wird kaum jemals hören, dass jemand berichtet, er/sie sei in einer Spielhalle/Hölle gewesen. In bürgerlich­en Kreisen werden Spielhölle wie Bordell dem Rotlicht oder zumindest dem Bahnhofsum­feld zugehörig, absolut totgeschwi­egen. Die Merkur Spielhölle darf niemals Botschafte­r der Landeshaup­tstadt und Home of FORTUNA werden. Jeder, der sich mit dem Aufstieg unserer FORTUNA einen Imagegewin­n für die Landeshaup­tstadt verspricht, muss das mit allen Mitteln verhindern.

Friedhelm Vogel

Oberkassel

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