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Die Perseiden kommen: In den kommenden Nächten zieht ein Strom von Sternschnuppen durch den Himmel.
DÜSSELDORF Erst ist es nur eine Leuchtspur in der dunklen Nacht. Dann folgt die nächste, dann wieder eine – und schließlich sind es um die 100 Sternschnuppen pro Stunde, die am Wochenende bei klarem Himmel zu sehen sind: Jedes Jahr um den 12. August herum kreuzt die Erde auf ihrer Bahn um die Sonne die sogenannten Perseiden.
Ein fast schon lyrischer Name für eine lang gezogene Staubwolke, die der Komet „109P/Swift-Tuttle“auf seiner 133 Jahre währenden Umlaufbahn hinterlassen hat: Jedes Mal, wenn er dabei der Sonne nahekommt, kreuzt er die Erdbahn, taut auf und verliert Staub. Auf den treffen wir dann in diesen Tagen und sehen Sternschnuppen.
Die tragen den Titel „Perseiden“, weil sie scheinbar aus dem Sternbild Perseus zu kommen scheinen. Das tun sie tatsächlich nicht. Aber wenn die Erde die Staubwolke durchquert, entsteht ein ähnlicher Effekt wie bei einer schnellen Fahrt durch einen Schneeschauer: Da scheinen die Flocken dann aus einer Richtung zu kommen. Und durch die Bewegung der Erde wirkt es so, als ob sich aus dem Sternbild Perseus ein Strom von Sternschnuppen ergießt.
Tatsächlichen entstehen sie, wenn die kleinen Staubpartikel des Kometen auf die Erdatmosphäre treffen. Mit etwa 60 Kilometer pro Sekunde. Diese Staubkörner sind nur wenige Millimeter groß und wiegen bis zu zwei Gramm. Nur vereinzelt werden auch mehr als zehn Millimeter große sogenannte Boliden dar- unter sein. Einige der Partikel streifen die Atmosphäre nur und hüpfen dann über die Lufthülle der Erde wie Steine über einen See. Der Großteil der Staubkörner aber dringt in einem flachen Winkel in die oberen dünnen Atmosphärenschichten ein und wird zu Sternschnuppen. Deren helle Leuchtspur beginnt in etwa 100 Kilometer Höhe. Durch die Reibungshitze verbrennen die Staubteilchen bei mehreren Tausend Grad. Durch diese Energie aber werden aus Luftmolekülen die kleinen, negativ geladenen Elektronen geschlagen. Treffen diese Elektronen dann wieder auf ihre Moleküle, springen sie zurück an ihren „Platz“. Dabei senden sie Licht aus.
Dieser Vorgang benötigt indes mehr als eine halbe Sekunde. Und weil sich die Luftmoleküle mit Schallgeschwindigkeit bewegen, ist das Zeit genug für mehrere Hundert Meter breite Leuchtspuren am Himmel – die wir als Sternschnuppen kennen. Und die der Legende nach die Wünsche eines Beobachters wahr werden las- sen. Allerdings nur, wenn er dabei die Augen schließt und niemandem von seinem Wunsch erzählt.
In diesem Jahr wird der Höhepunkt des Spektakels Sonntagnacht ab 22 Uhr erwartet und zieht sich bis Montagmorgen. Und die Bedingungen scheinen ideal, um ein paar „Feuerschweife“am Himmel zu erspähen. Am Samstag ist Neumond. Das heißt auch, dass die Nächte am Wochenende dunkler als sonst sind. Das macht es leichter, die Schnuppen zu sehen. Die haben indes noch einen anderen Namen: Laurentiustränen. Die „Feuerschweife“fallen fast auf den Todes- und Namenstag des Märtyrers Laurentius am 10. August. Er starb im Jahr 258, als er auf Befehl des römischen KaisersValerian auf einem eisernen Grillrost gefoltert worden sein soll.