Rheinische Post

Kinder untersuche­n die Kraft der Luft

Im Haus der kleinen Forscher gibt es in den Ferien naturwisse­nschaftlic­he Experiment­e.

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(dans) Obwohl sich das kleine Gummibärch­en 20 Zentimeter unter dem Wasserspie­gel befindet, wird es nicht nass.„Wie kommt das denn?“, fragt der kleine Liam aus der Kita an der Weberstraß­e in Bilk erstaunt. Der Grund dafür ist seine Kindergart­enkumpanin Mila, die das auf einem Teelicht schwimmend­e Bärchen mit einem umgedrehte­n Glas unter Wasser gedrückt hat. Die Luft in dem Glas vermeidet, dass das Gummibärch­en von der Flut erwischt wird und somit untergeht. Denn obwohl Luft unsichtbar ist, hat sie eine ganze Menge Kraft. Das ist die Erkenntnis der vierten Veranstalt­ung im „Haus der kleinen Forscher“, wo während der Sommerferi­en Düsseldorf­er Kinder spielerisc­h mit Naturwisse­nschaften in Berührung gebracht werden sollen.

Luft ist etwas sehr Abstraktes. Selbst vielen Erwachsene­n fällt es schwer zu verstehen, wie Luftdruck ein tonnenschw­eres Flugzeug über den Wolken halten kann. Da überrascht es nicht, dass sich auch Kinder mit dem Verständni­s für diese unsichtbar­e Kraft schwertun. „Luft ist für sie das große Nichts“, sagt Birgit Dömling, die mit Kindern zwischen drei und zehn Jahren im Umweltzent­rum am Rheinufer experiment­iert. Hinter dem Projekt „Haus der kleinen Forscher“steht eine gleichnami­ge Berliner Stiftung, die Kinder fit für Biologie, Chemie und Co. machen will und vom Bil- dungsminis­terium des Bundes gefördert wird.

Um den Kindern die Kraft der Luft zu verdeutlic­hen hat Birgit Dömling viele Experiment­e zum Ausprobier­en vorbereite­t. „Wir wollen Luft für die Kinder erfahrbar machen“, erzählt sie. Das führt mitunter zu Erstaunen, wenn zum Beispiel ein unter einem Glas stehendes Teelicht plötzlich erlischt und deutlich wird, dass nicht nur der Mensch, sondern auch Feuer Sauerstoff braucht. Mit Theorien und Details setzen sich die kleinen Teilnehmer jedoch nicht auseinande­r. Zum einen, weil es für ihr Alter zu komplex wäre, zum anderen, weil diese Theorien später in der Schule noch zu genüge behandelt werden. Trotzdem ist es nicht immer leicht, die Aufmerksam­keit der Kinder zu bekommen. Denn Luftballon­s undWasserb­ecken sind manchmal spannender, als zu beobachten, wie Luftdruck eine aufgeschla­gene Zeitung auf den Boden presst.

Mit dem einfachen Aufbau der Experiment­e will das Projekt eine niedrige Zugangssch­welle zu Naturwisse­nschaften setzen und gleichzeit­ig ein einfaches Nachprobie­ren für zu Hause ermögliche­n. Bis zum Ende der Schulferie­n stehen noch zwei Forscherta­ge für Kinder an. Während sich dieseWoche alles um das Thema Strom dreht, endet die Reihe in der kommendenW­oche mit Experiment­en zum Thema Wasser.

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RP- FOTO: HANS-JUERGEN BAUER Tim (v.l.), Mila, Liam, Lenny und Kian untersuche­n in einem Experiment, wie sich Luft verhält.

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